
Fragile Fragmente – Fotografien zwischen Figuration und Abstraktion
1950 in West-Berlin gegründet, ermöglichte die Soziale Künstlerförderung Künstler/innen trotz der schwierigen sozialen Lage im Nachkriegsberlin, weiter in ihrem Beruf zu arbeiten. Das Förderprogramm Bildende Kunst schloss mit den Künstler/innen Verträge ab, die ein Honorar sowie eine Erstattung der aufgewendeten Materialkosten beinhalteten. Als Gegenleistung wurde eine zuvor vereinbarte künstlerische Arbeit dem Land Berlin übereignet. Ab 1988 wurde im Bereich Bildende Kunst neben Malerei, Bildhauerei, Grafik und Zeichnung auch Fotografie gezielt gefördert, bis die Künstlerförderung Ende 2003 eingestellt wurde. Verblieben ist eine beachtliche Sammlung von rund 14.800 Exponaten, darunter über 400 Fotografien. Die zeitlich und örtlich begrenzte Sammlung – auf den Raum Berlin und für die Fotografie auf die Zeit von 1988 bis 2003 – ermöglicht einen einmaligen Einblick in die vornehmlich in den 1990er Jahren in Berlin entstandene Fotokunst.
Eine Gemeinsamkeit aller Werke ist ihre nicht greifbare Flüchtigkeit: Es scheint, als wollten sie sich einer konkreten Interpretation entziehen und sich der Eindeutigkeit von Zuschreibungen verweigern. Die Ausstellung präsentiert 32 Werkserien mit 91 Einzelbildern von 19 Künstler/innen, darunter großformatige Werke, fotografische Objekte und serielle Arbeiten.
Fotos folgender Künstler wurden ausgestellt: Jürgen Baumann, Pat Binder, Ulrike Bolenz, Kurt Buchwald, Karl-Heinz Eckert, Gerhard Faller-Walzer, Helene Herb, Sven Hoffmann, Timo Kahlen, Birgit Kleber, Anja Knecht, Ingar Krauß, Ute Ludwig, Lisa Schmitz, Heiderose Tomaskowitz, Dagmar Uhde, Verena von Hugo, Uwe Wollschlaeger, Stefan Zeyen.
Eine Ausstellung des Abgeordnetenhauses von Berlin und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales – Artothek der Sozialen Künstlerförderung, 29. April 2015 bis 6. Februar 2017, kuratiert von Seunglee Lee, Teresa Reichert und Igor Sovilj in Kooperation mit dem Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin.