Geschichte
Ein Haus mit Geschichte
1899: Einweihung des Abgeordnetenhauses am 16.01.1899 als Tagungsort der Zweiten, der bürgerlichen Kammer des Preußischen Landtags, entworfen und gebaut im Stil der italienischen Hochrenaissance vom Geheimen Baurat Friedrich Schulze.
1918: Ende des Ersten Weltkriegs. Die Monarchie wird abgeschafft. Der 1. Reichsrätekongress tagt im Abgeordnetenhaus und stellt die Weichen für die parlamentarische Demokratie als zukünftige Regierungsform für Deutschland. Als unmittelbare Reaktion darauf gründet die extreme Linke im Festsaal des Landtags die KPD.
1919-33: Weimarer Republik. Bereits 1932 wird durch den "Preußenschlag" die demokratische Epoche Preußens jäh beendet.
1933: Letzte, bereits manipulierte Landtagswahlen: Die Nationalsozialisten werden stärkste Fraktion. Im Mai 1933 findet die letzte Sitzung des Preußischen Landtags statt.
1934: Nach der endgültigen Auflösung des Preußischen Landtags wird das Gebäude in die Stiftung "Preußenhaus" überführt. Im Juni 1934 wird im Plenarsaal der berüchtigte Volksgerichtshof gegründet.
1936-45: Der ehemalige Preußische Landtag wird als Offizierskasino benutzt, nachdem Hermann Göring das Gebäude zum „Haus der Flieger“ hat umbauen lassen.
1941: Während einer zweitägigen Konferenz im "Haus der Flieger" werden die Spitzen der NS-Justiz auf die Duldung der „Euthanasie“-Morde eingeschworen.
1945: Noch in den letzten Kriegstagen wird das Gebäude schwer beschädigt.
1949-53: Nachdem das Gebäude auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration wieder instand gesetzt worden ist, wird es Sitz der ersten DDR-Regierung.
1960: Umbau des Parlamentsgebäudes zum ständigen Sitz der Staatlichen Plankommission und Abhörstandort des Ministeriums für Staatssicherheit ("Stasi").
1990: Kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands beschließt das Abgeordnetenhaus einstimmig, seinen Sitz in den ehemaligen Preußischen Landtag zu verlegen.
1993: Die Parlamentspräsidentin Dr. Hanna-Renate Laurien eröffnet, nach einem Umbau in Rekordzeit, die erste Sitzung am neuen Ort.