Im Reich der Nummern
Wo die Männer keine Namen haben
Im November 2018 präsentierte das Abgeordnetenhaus von Berlin die Ausstellung der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen "Im Reich der Nummern". Über 6.300 jüdische Männer – mehrheitlich aus Berlin – wurden in den Tagen nach den Pogromen im November 1938 in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Die große Mehrheit von ihnen wurde bis zum Frühjahr 1939 unter der Auflage wieder entlassen, sofort aus Deutschland zu emigrieren. In der Folge überlebten viele das NS-Regime und den Krieg. In der Ausstellung erzählten die Kinder und Enkel der Inhaftierten von Deportation und Gewalterfahrung sowie von Flucht und Exil ihrer Familien.
Anlässlich des 80. Jahrestages der Novemberpogrome wurde die Ausstellung am 8. November eröffnet. Es sprachen Ralf Wieland, Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, Gerry Woop, Staatssekretär für Europa in der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, sowie Uwe Neumärker von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Prof. Dr. Alexander de Beer, Sohn des ehemaligen Sachsenhausen-Häftlings Walter de Beer, hielt einen Vortrag, in dem er über das Schicksal seines Vaters und seiner ganzen Familie im Exil in Israel, in Argentinien und in den USA berichtete.