"Das Synagogen-Projekt" - Ausstellung im Abgeordnetenhaus ab 8. November 2022
Vom 7. November bis zum 2. Dezember 2022 präsentiert das Abgeordnetenhaus von Berlin die Ausstellung „Das Synagogen-Projekt“. Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin Dennis Buchner eröffnet die Ausstellung am 8. November 2022, um 17.00 Uhr in der Wandelhalle des Abgeordnetenhauses. Neben ihm kommen Prof. Jörg Springer von der Bauhaus-Universität Weimar und Dr. Dekel Peretz, Vorsitzender des Jüdischen Zentrums Synagoge Fraenkelufer, zu Wort.
Parlamentspräsident Dennis Buchner: „Jüdisches Leben ist ein fester Bestandteil unserer vielfältigen Metropole Berlin. Ich bin froh, dass sich nach all der Gewalt und dem Leid, das jüdischen Menschen auch in unserer Stadt angetan wurde, wieder eine aktive und selbstbewusste jüdische Gemeinschaft etabliert hat. Mit dem Wiederaufbau von Synagogen kann das jüdische Leben in Berlin weiter gefördert und vor allem auch in der Stadtgesellschaft sichtbarer gemacht werden. Wie und unter welchen architektonischen und städtebaulichen Bedingungen der Wiederaufbau gelingen kann, zeigt die neue Wechselausstellung bei uns im Abgeordnetenhaus. Genau 84 Jahre nach der Zerstörung jüdischer Einrichtungen im Zuge der Novemberpogrome unterstreichen wir damit inmitten des Landesparlaments, dass dies ein Anliegen und eine Aufgabe für ganz Berlin ist!“
Das Synagogen-Projekt leistet mit konkreten Entwürfen einen Beitrag zur gegenwärtigen Debatte um den Wiederaufbau von zerstörten Synagogen in Deutschland. An zwei für das Judentum in Deutschland bedeutenden Orten sollen die dort in den 1930er Jahren zerstörten Synagogen wieder aufgebaut werden, am Josef-Carlebach-Platz in Hamburg und am Fraenkelufer in Berlin. Wie soll der Wiederaufbau aussehen? Und welche Formen jüdischen Gemeindelebens wird es in den heute neu entstehenden Synagogen im Vergleich zum frühen 20. Jahrhundert geben? Die Debatte zeigt inzwischen, dass Rekonstruktionsdiskurse entlang denkmalpflegerischer und funktionaler Argumentationslinien zu kurz greifen.
Die Ausstellung wurde von den Architekturschulen der TU Darmstadt, der BU Weimar, der HCU Hamburg und der TU Dresden geschaffen. Mehr als 140 Studentinnen und Studenten haben mit Mitteln des architektonischen Entwurfs nach einem baulichen Ausdruck gesucht, der künftigem jüdischen Leben in Deutschland Raum geben kann. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der entstandenen Entwürfe, die den aktuellen Diskurs um architektonische Bilder bereichert.
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9:00 bis 18:00 Uhr im ersten Obergeschoss des Berliner Abgeordnetenhauses zu sehen. Der Eintritt ist frei.