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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa
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Otto Suhr wurde am 17. August 1894 in Oldenburg geboren. Nach dem Besuch der Oberrealschule studierte er an der Universität Leipzig Volkswirtschaft, Geschichte und Zeitungswissenschaft. 

Aufgrund des Krieges wurde Otto Suhr erst 1919 aus dem Militär entlassen und konnte 1923 mit der Promotion zum Dr. phil. sein Studium beenden, nachdem er zuvor von 1920 bis 1922 als Pressereferent tätig war.
Ab 1922 war Otto Suhr für 3 Jahre Arbeitersekretär beim Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund in Kassel und anschließend bis 1933 Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung des Allgemeinen Freien Angestellten-Bundes Berlin.
Von 1933 an war er für 2 Jahre erwerbslos, arbeitete jedoch ab 1935 wieder als freier Volkswirt und Schriftsteller, u.a. für die „Frankfurter Zeitung“.

Nach dem Krieg war Otto Suhr zunächst vorübergehend beim Magistrat von Groß– Berlin und als Hauptabteilungsleiter bei der Deutschen Zentralverwaltung der Industrie in Berlin tätig. 1946 wurde er Generalsekretär der SPD Berlin und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Berlins, deren Vorstand er seit 1946 angehörte. Zwei Jahre später wurde Otto Suhr Direktor der Deutschen Hochschule für Politik. Von 1948 bis 1949 war er Mitglied des Parlamentarischen Rates, anschließend bis Januar 1952 Mitglied des Deutschen Bundestages. Am 11. Januar 1951 wählte ihn das Abgeordnetenhaus von Berlin zu seinem Präsidenten.

Nach dem Tode Ernst Reuters 1953 kandidierte er für das Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, unterlag bei der Wahl am 22. Oktober 1953 jedoch zunächst dem Kandidaten der CDU, Walther Schreiber. Am 11. Januar 1955 wurde Otto Suhr als dritter Sozialdemokrat, nach Ernst Reuter und Louise Schroeder, Regierender Bürgermeister von Berlin, sowie Präsident des deutschen Städtetages.

Zwei Jahre darauf erfolgte seine Wahl zum Mitglied des Landesvorstandes der Berliner SPD. Im gleichen Jahr wählte der Bundesrat ihn zu seinem Präsidenten. Dieses Amt konnte er jedoch nicht mehr antreten, da er am 30. August 1957 verstarb.

Otto Suhr war von 1949 bis 1955 Direktor der Hochschule für Politik (heute Otto- Suhr-Institut) und wurde 1953 als Honorarprofessor an die Wirtschafts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Freien Universität berufen. Im August 1954 erhielt er das Großkreuz des Bundesverdienstordens, 1956 dann die Carl-Schurz-Plakette.