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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa
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Rede des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland für den verstorbenen ehemaligen Abgeordneten und Senator Heinz Striek

10.11.2011 13:00, Plenarsaal

-Es gilt das gesprochene Wort-

Das Abgeordnetenhaus von Berlin trauert um den früheren Abgeordneten, Bürgermeister, Senator und Stadtältesten Heinz Striek. Er starb am 29. Oktober 2011 im Alter von 93 Jahren in Berlin.

1918 in Berlin geboren, absolvierte Heinz Striek nach der Mittleren Reife eine Banklehre und war bis Kriegsausbruch als Angestellter tätig. 1939 wurde er eingezogen und kam gegen Kriegsende zuerst in amerikanische und dann in englische Kriegsgefangenschaft. 1946 kehrte Heinz Striek nach Berlin zurück, arbeitete bei der Berliner Steuerverwaltung und nach dem Besuch der Finanzschule als Steueroberinspektor. Später wurde er Beamtensekretär beim DGB. Nach seiner politischen Karriere arbeitete er als Steuerberater.

1946 trat Heinz Striek in die SPD ein und wurde 1954 zum ersten Mal in das Berliner Landesparlament gewählt. Dem Abgeordnetenhaus gehörte Heinz Striek mit einer Unterbrechung insgesamt 21 Jahre an. 1962 wurde er Senatsdirektor für Finanzen und fünf Jahre später Finanzsenator unter den Regierenden Bürgermeistern Heinrich Albertz und Klaus Schütz. Der Sozialdemokrat setzte sich für ausgeglichene Haushalte, aber auch für konjunkturelle Impulse für die West-Berliner Insel ein. Unvergessen ist, dass Senator Striek in seiner Verwaltung als Erster im Öffentlichen Dienst des Landes Berlin die elektronische Datenverarbeitung einführte.

Heinz Striek war nicht nur ein leidenschaftlicher Politiker, sondern auch ein begeisterter Fußball-Funktionär. Um „seinen“ Verein Hertha BSC und den Berliner Fußball hat er sich außerordentlich verdient gemacht. Sein erstes Spiel sah er bereits 1928 im Alter von zehn Jahren. Er war langjähriger Vizepräsident und Schatzmeister der Hertha und verpasste fast kein Spiel. Als moralische Instanz im Verein hat er alle Veränderungen, Krisen und Siege des Vereins begleitet.

Über 20 Jahre lang, von 1976 bis 1998, setzte sich Heinz Striek als Landesvorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft für Aussöhnung und für die Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Israel ein. Seine Heimatstadt ehrte ihn 1985 für seine große Lebensleistung mit der Verleihung der Würde eines Stadtältesten von Berlin.

Heinz Striek war bekannt für seine Aufrichtigkeit und Bescheidenheit. Hinter seiner sachlichen Art verbargen sich große Emotionen und die unverbrüchliche Treue zu seiner Stadt und seinem Fußballverein.

Seine Leidenschaftlichkeit für zukunftsweisende Politik bleibt für uns Verpflichtung und Ansporn zugleich. Unsere Gedanken sind in dieser Stunde bei seiner Familie.

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