Grußwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland, Eröffnung des Tags "Mathe in Mitte"
13.06.2014 08:45, Haus der Jugend
- Es gilt das gesprochene Wort - Ich freue mich, dass Ihr mich zum Mathe-Tag in Mitte und zur Ausstellungseröffnung „Mathekings und Mathequeens“ eingeladen habt. Es ist eine großartige Idee, den Menschen zu zeigen, dass sich die Kinder und Schulkinder aus Mitte gerne mit dem Rechnen beschäftigen. Irgendwo habe ich gelesen, dass es im Berlin-Vergleich den Mitte-Kindern schwerer fällt, zu rechnen. Ich will Euch mal was sagen: Ich glaube das nicht. Ich glaube es nicht, weil die Kinder in Mitte nicht besser oder schlechter sind als in anderen Berliner Bezirken. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass viele Schülerinnen und Schüler nicht wirklich Lust auf Mathe haben. Aber das kann ich verstehen. Zahlen sind doch sehr trocken. Ich habe das immer so empfunden. Wozu braucht der Mensch schon die Mathematik? Aber jetzt muss ich Euch mal etwas verraten: Nachdem ich mit der Schule fertig war, habe ich einen Beruf gelernt und auch ausgeübt. Ich war in der Transport-Logistik tätig. Da muss man viel rechnen. Wenn Waren von einem Ort zum anderen gebracht werden, dann muss klar sein, wie viel Raum und Platz vorhanden sein muss auf den Fahrzeugen, in den Schiffen oder Flugzeugen. Das kann man nicht einfach abschätzen. Da muss oft genau nachgerechnet werden. Ob Ihr es glaubt oder nicht - plötzlich spielte das Rechnen in meinem Leben eine große Rolle. Kaum zu glauben, aber wahr. Später bin ich dann Politiker geworden und ich wurde in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Da wird ja nur geredet, dachte ich. Aber auch hier wurde ich eines Besseren belehrt. Ich kam nämlich in den Hauptausschuss. Und da wird ganz viel gerechnet. Denn im Hauptausschuss werden die Gelder, die der Senat und die Bezirke ausgeben wollen, bewilligt oder auch nicht. Also auch in der Politik blieb mir das Rechnen nicht erspart. Und inzwischen glaube ich sogar, dass es nur ganz wenige Berufe gibt, in denen nicht gerechnet wird. Was heißt das nun für die Schule? Mathematik ist schon wichtig, um uns alle auf das Berufsleben vorzubereiten. Viele von Euch denken bestimmt, das Rechnen wurde erfunden, um Euch zu quälen. Aber das ist wirklich nicht so. Glaubt mir: Wer rechnen kann, kommt leichter durch das Leben. Ich finde es ganz toll, dass es hier eine Ausstellung gibt, mit der Ihr zeigt, was Ihr alles Rechnen könnt. Auf viele Lösungen seid Ihr ganz bestimmt selber gekommen. Aber Ihr habt Ihr ja auch starke und gute Lehrerinnen und Lehrer, die Euer Interesse für Zahlen entfachen können. Auf jeden Fall freue ich mich über Euer Engagement und wünsche Euch einen schönen Mathe-Tag in Mitte. Viel Spaß weiterhin beim Rechnen.