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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa
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Grußwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland anlässlich des Parlamentarischen Abends der Initiative mehrwert

02.05.2017 19:00, ewerk Berlin

Sehr geehrte Frau Dr. Nikutta, ich bedanke mich bei Ihnen stellvertretend für alle achtzehn Unternehmen der Initiative mehrwert Berlin für die freundliche Einladung, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen aus dem Abgeordnetenhaus, aus dem Senat und den Bezirken, sehr geehrte Damen und Herren, die Politik ist heute Abend gerne gekommen, - auch um noch mehr über die Initiative mehrwert berlin in Erfahrung zu bringen, - denn die nachhaltige Zukunftsgestaltung unserer Stadt liegt uns sehr am Herzen. Es ist vornehmste Aufgabe von Politik, aus der Gegenwart heraus Zukunftsszenarien zu prognostizieren und die möglichst richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.   Wie soll die Stadt der Zukunft aussehen? Was können Ihre Unternehmen und wir als Politiker dafür tun, um die Stadt als zukünftigen Lebensraum zu entwickeln?   Meine Damen und Herren, die Bevölkerung unserer Erde wächst in atemberaubendem Tempo. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich neun Milliarden Menschen auf der Welt leben. Schon seit ungefähr zehn Jahren wissen wir, dass sich weltweit mehr Menschen in städtischen Ballungsräumen angesiedelt haben als in ländlichen Gebieten. Die Vereinten Nationen nehmen bis 2050 eine Zunahme der städtischen Bevölkerung  auf bis zu 70 % an.   Auch Deutschland steht vor der gewaltigen Aufgabe, das Leben und Arbeiten in der Stadt nicht nur interessant und abwechslungsreich, sondern auch intelligent und nachhaltig zu gestalten. Lange Zeit war das Schlagwort von der „Stadtflucht“ en vogue, und es ist wahr, gerade junge Familien zog es aufs Land. Große Trabantenstädte und die autogerechte Stadt stellten sich als nicht mehr sonderlich anziehend heraus.   Nun ist seit einiger Zeit ein rückläufiger Trend zu beobachten: Die Stadt mit ihren kurzen Wegen, den guten Verkehrsanbindungen, der kulturellen Vielfalt und unterschiedlichsten Jobangeboten ist wieder attraktiv geworden. Und das gilt nicht nur für junge Leute. Gerade die gut ausgebaute Infrastruktur und beispielsweise die umfassende ärztliche Versorgung sowie wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten sind interessant für ältere Menschen.   Sehr geehrte Damen und Herren, Berlin ist in den letzten rund eineinhalb Jahrzehnten um 270.000 Einwohner auf 3,5 Mio. gewachsen. Der Berliner Senat prognostiziert, dass in weiteren dreizehn Jahren, nämlich bis 2030, noch einmal so viele Menschen Berlin als ihren Lebensmittelpunkt wählen werden. Eine beachtliche Zahl! Darauf müssen wir vorbereitet sein.   Und noch eine Zahl ist wichtig: Städte verbrauchen rund 80 Prozent der weltweiten Ressourcen! Deshalb ist ganz augenscheinlich: Städte spielen eine Schlüsselrolle, wenn es um Umwelt- und Klimaschutz geht.   Auch wenn Berlin nicht zu den Megacities gehört, eine Riesenstadt ist es schon. Von giftigen Abgasen und Dauerstau wollen wir hin zur CO2- neutralen Millionenstadt. Statt Gesundheitsgefährdung und Lärmstress ist die Vision der Weg zur Ökostadt. Dazu gehören Fahrradtrassen genauso wie das Elektro-Auto und der öffentliche Nahverkehr.  Der Weg ist lang und steinig. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass der Autoverkehr, wie wir ihn jetzt haben, die Stadt verstopft und dominiert.   Und dass der ÖPNV kollabiert, weil er an seine Grenzen stößt.   Sehr geehrte Damen und Herren, der Erhalt und die Erweiterung städtischen Grüns sind zwar nicht visionär, aber sehr wichtig für die Klimabilanz. Gerade im Hinblick auf den Bau-Boom in Berlin ist nicht nur darauf zu achten, dass die Mieten nicht ins Unermessliche steigen, nein, auch ein ausreichendes Maß an Grünflächen gehört unabdingbar zu einer nachhaltigen Stadt.   Urbanität entsteht vor allem dort, wo Stadtbereiche verschiedenartig genutzt werden können, also: Stichwort: Multifunktionalität. Ein Park kann auch Sportplatz und Spielplatz sein, kulturelle Begegnungsstätte und Café und und und…. Das gilt auch für kleine Kieze. Wenn Bürgerinnen und Bürger ihren Kiez als ihren Lebensmittelpunkt begreifen und im wahrsten Sinne des Wortes ‘in Besitz nehmen‘, dann kann sich urbanes Leben entwickeln. Ein schöner Nebeneffekt:  die gelegentlich sichtbare Vermüllung wäre vielleicht kein Problem mehr, denn da, wo ich meinen Feierabend genieße, stelle ich keinen Unrat hin.   Wie könnte all das und noch viel mehr erreicht werden? Ich sage, durch eine kompetente und motivierte öffentliche Verwaltung und durch Berlins öffentliche Unternehmen!   Die innovativen Projekte unserer Unternehmen sind ein großes Kapital für Berlin. Ganz gleich, ob es sich um eine Solarfähre handelt oder um energetische Gebäudesanierung, Berlin braucht Sie, um die Zukunft unserer Stadt lebenswert gestalten zu können.   In diesem Sinne freue ich auf spannende Gespräche mit Ihnen.