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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa
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Grußwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland anlässlich der Konferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung

05.11.2015 09:00, Abgeordnetenhaus

 Ich freue mich sehr, heute zu Ihrer Versammlung einige einleitende Worte zu sprechen. Aber zunächst möchte ich Sie alle im Berliner Landesparlament willkommen heißen. Es ist schön, dass Sie da sind. Es macht ja keinen Sinn, die Dinge nicht beim Namen zu nennen. Das Verhältnis zwischen Griechenland und Deutschland war in der letzten Zeit sehr angespannt. Es ging um Geld, um sehr viel Geld. Und es ging um den europäischen Zusammenhalt in einer Gemeinschaft. Viel war auch von Stolz die Rede, oft auch von verletztem Stolz. Das ist alles sehr verständlich, führte nur nicht zum Ziel. Ich denke, wir sind alle froh, dass wir wieder gemeinsam am Projekt Europa weiter arbeiten. Wir haben uns der europäischen Idee verschrieben und nun ist es an der Zeit, dass wir diese Idee gemeinsam weiter mit Leben erfüllen. Dafür brauchen wir Transmissionsriemen. So ein Transmissionsriemen ist die Deutsch-Griechische Versammlung, die auf der lokalen und kommunalen Ebene um eine fruchtbare Zusammenarbeit bemüht ist. Was Sie mit Ihren Projekten leisten, ist großartig. Denn mit den Kooperationen auf den kommunalen Verwaltungsebenen ist gewährleistet, dass die Menschen vor Ort einen unmittelbaren Nutzen von den Projekten haben, wenn sie realisiert werden. Und darauf kommt es ja an: der Nutzen, der Mehrwert muss für die Bewohnerinnen und Bewohner zu merken sein. Es sind bürgernahe Projekte, um die es der Deutsch-Griechischen Versammlung geht. Das macht die Arbeit der Versammlung so wichtig. Und so freue ich mich, dass die Stadt Berlin sich mit verschiedenen Vorhaben zur Lösung städtischer Probleme auf Ihrer Konferenz vorstellen darf. In unserer Stadt stehen wir auch ständig vor neuen Herausforderungen – ich denke, es reicht aus, wenn ich in diesen Tagen auf den Zuzug von Flüchtlingen verweise, um anzudeuten, welche Aufgabe auch vor uns liegt. Das ist nur ein Beispiel. Es macht aber deutlich, dass wir auch in Berlin an uns arbeiten müssen, uns weiter entwickeln müssen, um die Aufgaben zu meistern. Dabei ist Berlin keine reiche Stadt. Im Gegenteil. Berlin hat sehr viele Schulden – noch knapp 60 Milliarden Euro. Das meiste Geld brauchten wir, um unsere geteilte Stadt wieder zusammen zu führen. Das war eine Mammutaufgabe, die wir fast alleine finanzieren mussten. Daher kommen die meisten Schulden. Doch seit 2001 hat Berlin einen harten Sparkurs eingeschlagen. Das war nicht leicht, zumal wir der Stadtbevölkerung viel zumuten mussten. Aber es hat sich gelohnt. Heute ist Berlin eine wachsende Stadt. Immer mehr Menschen ziehen hierher. Neue Firmen siedeln sich an, Arbeitsplätze werden zusätzlich geschaffen. Unsere Anstrengungen waren nicht umsonst. Berlin hat wieder Perspektiven. Finanzkrisen gibt es immer wieder. Vor der gegenwärtigen Finanzkrise durchlebte Griechenland bereits zwei Mal Zeiten, in denen Notkredite nötig waren. 1830 war das und 1893. Auch damals halfen andere Staaten Griechenland, die Krisen zu überwinden. Und so ist es wieder: Griechenland wird nicht allein gelassen in unserem vereinten Europa. „Die Kommune durchbricht die Mauer der Krise“ – so lautet das Leitbild der Konferenz. Das passt auch wunderbar auf Berlin. Denn wir kennen uns aus mit Mauer-Durchbrüchen. Und glauben Sie mir: Wir sind heilfroh, dass es so kam. Ihnen allen wünsche ich nun eine erfolgreiche Konferenz. Seien Sie nochmals herzlich willkommen in unserem Plenarsaal. Vielen Dank.