Grußwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Dennis Buchner beim Parlamentarischen Frühstück des Architekten- und Ingenieurvereins
22.09.2022 08:30, Abgeordnetenhaus, Casino
Ich freue mich, Sie – die Mitglieder des Architekten- und Ingenieurvereins, die beiden zuständigen Senatorinnen und Senatoren für Verkehr sowie für Stadtentwicklung, die Senatsbaudirektorin sowie die Abgeordneten aus dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen – heute im Casino unseres Parlaments zu begrüßen. Seien Sie herzlich willkommen zum Parlamentarischen Frühstück.
Das Format des Parlamentarischen Frühstücks ist für uns in Berlin noch ein relativ neues Format. Doch ich bin froh, dass es auf ein so zahlreiches Interesse bei den Mitgliedern unseres Hauses trifft. Denn wir schaffen es damit eine wichtige Brücke zu bauen: zwischen der Zivilgesellschaft - den Menschen aus der Praxis, die uns an ihrer Expertise und ihren Erfahrungen teilhaben lassen - auf der einen Seite und der Politik auf der anderen Seite.
Sie haben ein spannendes, aber auch kontroverses Thema mit in diese morgendliche Runde gebracht: Was geschieht mit der A 104 am Breitenbachplatz. Zu diesem Thema hat der AIV aktuell auch einen Wettbewerb ausgelobt. Natürlich existieren Ihrerseits aber auch eigene Vorstellungen, die Sie uns heute Morgen erläutern möchten.
Ich denke, worüber weitgehend Einigkeit in dieser Runde besteht, ist der folgende Punkt: Die Ära der autogerechten Stadt ist vorbei. Und in der Tat ist gerade der Breitenbachplatz ein Paradigma für die autogerechte Stadt. Die Autobahnbrücke durchschneidet ein eigentlich gewachsenes Wohnviertel und drückt im Bereich Schildhornstraße den Autostrom in eine normale Stadtstraße. Dass dort der Lärmpegel besonders hoch und für die Anwohnerinnen und Anwohner manchmal kaum auszuhalten ist, steht außer Frage. Ebenso ist die schlechte Luftqualität eine Belastung für die dort lebenden Menschen.
Und schließlich muss man auch sagen: Der nackte Waschbeton der Autobahn-Brücke ist wahrlich ein Relikt aus vergangenen Zeiten und mit dem heutigem ästhetischen Verständnis wohl eher als eine Zumutung für das ansonsten harmonische Stadtbild in diesem Quartier anzusehen.
Im Abgeordnetenhaus haben wir uns immer wieder mit der Situation am Breitenbachplatz beschäftigt. Erst kürzlich hat sich zudem Senatsbaudirektorin Kahlfeldt dafür ausgesprochen, in Berlin die überdimensionierten Straßen rückzubauen. Dabei haben Sie, liebe Frau Kahlfeldt, natürlich auch den Breitenbachplatz im Blick gehabt.
Unser aller Ziel - über die Grenzen der Fraktionen hinweg - ist eine lebenswerte Stadt, die Mobilität und Lebensqualität in den Kiezen zusammendenkt und auch den Aspekten des Klimawandels und der Ökologie Rechnung trägt. Wir haben da sicherlich noch einiges an Wegstrecke vor uns. Aber ein Anfang muss gemacht werden.
Denn es geht darum, dass Berlin eine moderne Metropole bleibt und die Menschen hier gerne leben und wohnen.
Ich darf jetzt das Wort an den AIV geben.
Vielen Dank.