1. zur Suche
  2. zur Hauptnavigation
  3. zum Inhalt
  4. zum Bereichsmenü
Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Grußwort der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin Cornelia Seibeldfür für die Landestagung des Berliner Hebammenverbands

06.05.2024 09:00, Landesvertretung Baden Württemberg

ich bedanke mich herzlich für die Einladung, zum Auftakt Ihrer Tagung ein Grußwort zu sprechen. Wenige Berufe genießen in der Öffentlichkeit und unter den Menschen ein so hohes Ansehen wie der der Hebamme. Die Begleitung und die Hilfe, die sie den Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen sowie ihren Kindern angedeihen lassen, sind hochgeschätzt.

Von Ihnen bekommen sie eine auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Beratung.  Gerade während und nach der Geburt ist das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse für viele Familien besonders wichtig. Es ist also ein genauso anspruchsvoller wie in seinen Aufgaben vielfältiger Beruf. Auch die Orte ihrer Berufsausübung sind vielfältig. Sie üben ihn sowohl in den Kliniken wie auch in eigenen Praxen und bei Hausbesuchen aus.

Mit einem Satz: Sie kommen den Menschen nahe. Kein Wunder, dass der Bedarf an Hebammen und die Nachfrage an Ihre Leistungen wächst. Das schlägt sich erfreulicherweise auch in der Zahl ihrer Mitglieder im Berliner Hebammenverband  nieder. Die 1000er Marke haben Sie geknackt und die Entwicklung zeigt kontinuierlich nach oben. Das spricht natürlich auch für die Leistungsfähigkeit ihres Verbandes und die Anerkennung der Angebote zur Weiterbildung sowie der Vernetzung Ihrer Mitglieder.

Nicht zu vergessen ist der wichtige Aspekt der Interessenvertretung, die sie gegenüber den politisch Verantwortlichen und anderen Organisationen in der Gesundheitsbranche wahrnehmen.

Im Gegensatz zu anderen Berufen im Gesundheits- und Pflegedienst leiden Sie nicht unter Nachwuchsmangel. Seit der Umstellung auf eine akademische Ausbildung ist die Zahl der angebotenen Studienplätze regelmäßig überbucht.

Es sind hohe Anforderungen für die Studienanwärterinnen und –anwärter zu erfüllen. Das Abitur, ein Numerus Clausus und Auswahlgespräche sind erfolgreich zu bestehen, um zugelassen zu werden. Die Neuausrichtung von einer Berufsausbildung hin zu einem dualen Studium wirft natürlich auch Fragen zur zukünftigen tarifvertraglichen Einstufung der Hebammen ohne akademischen Abschluss auf.

Hier gibt es den Wunsch nach der Absicherung der Gleichbehandlung bzw. des nachträglichen Erwerbs des Bachelorgrades. Es geht dabei zurecht um die gebührende Anerkennung von oftmals langjährigen und erfolgreichen Berufskarrieren. Ein so anspruchsvoller wie fordernder Beruf, der sich auch nicht ausschließlich im Zeitfenster von 9 bis 17 Uhr an Werktagen ausüben lässt, hat natürlich auch Schattenseiten.

Neben der tendenziellen Überlastung durch hohe Beanspruchung und den schwierigen auch körperlich herausfordernden Arbeitsbedingungen im Allgemeinen kommen für die freiberuflich Tätigen geringe Vergütungen und hohe Kosten z.B. für die Mieten der Praxen hinzu. Leider wirken sich diese Faktoren negativ auf die Berufsverweildauer aus. Deshalb muss sich die Wertschätzung für Ihre Arbeit auch in einer angemessenen Bezahlung widerspiegeln.

Gestern war ja der Internationale Hebammentag. Sie haben ihn verbandsseitig zum Anlass genommen, darauf hinzuweisen, warum Frauengesundheit ohne Hebammen nicht zu denken und schon gar nicht zu erreichen ist.

Oder in den Worten ihrer Bundesvorsitzenden: „Hebammen machen den Unterschied!“

Auf der heutigen Tagung werden Sie sich mehrerer wichtiger Themen annehmen. Ein Schwerpunkt der Vorträge und Workshops sind die neuen Forschungsergebnisse aus Großbritannien und den USA zu einer Qualitätsverbesserung der Vorsorgebetreuung der Schwangeren. Die gewonnenen Daten lassen den Schluss zu, dass bei einer Betreuung in der Gruppe im Vergleich zu einer Einzelansprache von Schwangeren alle Beteiligten profitieren.

Mit ihrer aktiven Mitwirkung an dieser Tagung tragen Sie dazu bei, dass die fachliche Kompetenz aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter gestärkt wird. Ihre Kundinnen werden es Ihnen durch das entgegengebrachte Vertrauen danken. Nehmen Sie die hier vermittelten Impulse in Ihren Berufsalltag mit.

Ich wünsche Ihnen gute Beratungen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.