Grußwort anlässlich der Ausstellung 'TEAR DOWN THIS WALL'
28.06.2007 18:30, Outpost-Theater - Alliiertes Museum Berlin
Walter Momper 28.06.2007, Outpost-Theater - Alliiertes Museum Berlin
Grußwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin, Walter Momper, anlässlich der Ausstellung 'TEAR DOWN THIS WALL' am 28. Juni 2007, 18.30 Uhr, Outpost-Theater - Alliiertes Museum Berlin ___________________________________________________________________________
- Es gilt das gesprochene Wort -
Der Kernsatz in der Rede des amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan 'Mister Gorbachev, tear down this wall!' ist für uns alle unvergessen. 1987 besuchte der US-Präsident den Westteil von Berlin, den freien Teil unserer damals gespaltenen Stadt. Die inzwischen legendäre Rede - gehalten vor dem Brandenburg Tor - gewann im nachhinein noch mehr an Symbolkraft, denn etwas mehr als zwei Jahre später fiel diese Mauer tatsächlich.
Die Mauer – das war das Symbol der Teilung Berlins, Deutschlands und Europas. Für uns Deutsche war der Tag, an dem die Mauer fiel, einer der wichtigsten – und der glücklichsten – Tage in der Geschichte unseres Landes. Wenn ich zurückblicke, denke ich mit großer Dankbarkeit an die Alliierten, vor allem an die USA. Ohne sie wäre die Überwindung der deutschen Teilung nicht möglich gewesen.
Deshalb gilt damals wie heute unser Dank auch Ronald Reagan, der in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor den Traum der Deutschen von der Wiedervereinigung in diesem historischen Satz aussprach.
Mauer und Spaltung sind Geschichte geworden und unsere amerikanischen Freunde und ihr damaliger Präsident Ronald Reagan haben daran großen Anteil. Ich möchte mich bei Dr. Trotnow und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen, die an dieser Ausstellung mitgearbeitet haben, dafür bedanken, dass sie den 20. Jahrestag dieser legendären Rede zum Anlass genommen haben, an die Ereignisse von damals zu erinnern.
1992 verliehen der Senat von Berlin und das Abgeordnetenhaus von Berlin drei Persönlichkeiten in Anerkennung ihrer Verdienste um Berlin die Ehrenbürgerrechte der Stadt Berlin: Ronald Reagan, Michael Gorbatschow und Helmut Kohl, die für ihre Rolle im deutschen Einigungsprozess geehrt wurden.
Im Text des Ehrenbürgerbriefes für Ronald Reagan heißt es: 'Die Bürger Berlins danken dem Ehrenbürger dafür, dass er sich als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika mit Mut, Standhaftigkeit und Überzeugungskraft für die Aufhebung der gewaltsamen Teilung ihrer Stadt und ihres Landes eingesetzt hat. Seinen Berlin-Besuch im Jahre 1987 hat er dazu genutzt, vor den Augen aller Welt auf das Unrecht der Teilung aufmerksam zu machen. Er hat zugleich der Stadt wichtige, neue Perspektiven aufgezeigt. Mit dieser Ehrung bringen die Berliner darüber hinaus die enge und unlösbare Verbundenheit ihrer Stadt mit den Vereinigten Staaten von Amerika zum Ausdruck.'
Zur Ehrenbürgerwürde gehört es, dass der Ehrenbürger ein Gemälde eines Malers seiner Wahl anfertigen lassen kann, das dann im Abgeordnetenhaus von Berlin in der Galerie der Ehrenbürger einen festen Platz erhält. Am 14. November 1995 wurde im Abgeordnetenhaus von Berlin das von Henry Casselli gemalte Bild des ehemaligen US-Präsidenten feierlich enthüllt.
Ich freue mich, dass es dem Alliierten Museum gelungen ist, diese Ausstellung zusammenzustellen und ich wünsche mir, dass sie von vielen Menschen besucht werden wird.
Ich danke Ihnen. - - -