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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa
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Gedenkworte des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Dennis Buchner anlässlich des Todes des Stadtältesten Hans Nisblé

27.01.2022 10:00, Abgeordnetenhaus, Plenarsaal

Ich möchte Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben. Bereits am 11. Januar starb der Stadtälteste Hans Nisblé. Er wurde 76 Jahre alt. Hans Nisblé war sehr eng mit dem Wedding verbunden. In der dortigen SPD fand er seine politische Heimat, vertrat die SPD als hauptamtlicher Kreisgeschäftsführer und Bezirksverordneter.

Im März 1985 wurde Hans Nisblé dann in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. In unserem Parlament verbrachte er jedoch nur ein dreiviertel Jahr, denn im Januar 1986 wählte ihn die Weddinger Bezirksverordnetenversammlung  zum Sozialstadtrat. Sein politisches Credo war und blieb: „Ganz tief in den Wedding eintauchen, nah bei den Menschen sein.“ Das Vorbild von Hans Nisblé war dabei die sehr populäre Bezirksbürgermeisterin Erika Heß, die liebevoll von den Menschen im Wedding als „Mutter vom Wedding“ bezeichnet wurde.

1994 dann wurde Hans Nisblé selbst Bezirksbürgermeister im Wedding. Die vielleicht größte Herausforderung seiner Amtszeit: Die Überführung seines Bezirks in den neuen Bezirk Mitte – eine Mammutaufgabe. Hans Nisblé baute eben lieber auf, statt aufzugeben.

Nach seiner politischen Laufbahn, die 2002 endete, widmete er sich ganz der Gremienarbeit in der Arbeiterwohlfahrt, deren Berliner Landesvorsitzender er von 2004 bis 2015 war. Für sein soziales Engagement erhielt er 2007 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande. 2016 wurde ihm die Stadtältestenwürde verliehen.

Wir werden Hans Nisblé als einen Demokraten in Erinnerung behalten, der wusste, dass demokratische Stabilität und soziale Balance in einer Gesellschaft zusammengehören. Um diese soziale Balance zu erreichen – dafür hat er sich politisch engagiert.

Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau Roswitha Nisblé. Ich danke Ihnen, dass Sie sich zu Ehren des Verstorbenen erhoben haben.