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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa
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Gedenkworte des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin Dennis Buchner anlässlich des Todes des ehemaligen Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin und Senator a. D. Prof. Dr. Christoph Stölzl

26.01.2023 10:00, Abgeordnetenhaus, Plenarsaal

Ich möchte Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben.

Am 10. Januar starb der ehemalige Vizepräsident des Abgeordnetenhauses von Berlin und Senator a. D. Professor Dr. Christoph Stölzl im Alter von 78 Jahren.

Geboren wurde er am 17. Februar 1944 in Westheim bei Augsburg.

Christoph Stölzl studierte Geschichte, Literaturwissenschaft und Soziologie an den Universitäten in München und im Saarland.

Er promovierte im Jahr 1970 und arbeitete ab 1974 im Bayerischen Nationalmuseum.

Von 1980 bis 1987 war er Direktor des Münchner Stadtmuseums und beriet Helmut Kohl bei der Gründung eines Berliner Geschichtsmuseums.

In Berlin wurde Christoph Stölzl dann 1987 der Gründungs- und Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums.

Dieses Amt bekleidete er bis 1999.

Christoph Stölzl veranstaltete zahlreiche renommierte Ausstellungen zur Kulturgeschichte Europas.

Bis heute erfreut sich das DHM großer Beliebtheit und ist ein Publikumsmagnet für Berlinerinnen und Berliner, nationale und internationale Gäste der Stadt.

Auch beteiligte sich Christoph Stölzl bis zuletzt als Gründungsdirektor an der Planung des Exilmuseums, das gleich hier in der Nähe am Anhalter Bahnhof stehen wird und die Geschichten von Menschen aufbereitet, die damals vor der NS-Diktatur geflohen sind.

Die politische Karriere begann für Christoph Stölzl 2000, als er bis 2001 als Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur für unsere Stadt wirkte.

Der CDU trat er 2001 bei und zog dann auch für die Fraktion ins Abgeordnetenhaus ein.

Unserem Parlament gehörte er von 2001 bis 2006 an.

Hier engagierte er sich im Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten und unterstützte als Vizepräsident den damaligen Präsidenten bei seiner Arbeit.

In der CDU hatte Christoph Stölzl verschiedene Ämter inne, etwa den Berliner Parteivorsitz.

Darüber hinaus übernahm er Lehraufträge an der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler und an der Freien Universität Berlin.

Auch war er journalistisch tätig: als stellvertretender Chefredakteur und Feuilletonchef der Tageszeitung „Die Welt“ oder als Moderator des rbb-Talkformates „Im Palais“.

Von 2010 bis in den Sommer des vergangenen Jahres war Christoph Stölzl Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.

Für seine Verdienste wurde er 2020 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz gewürdigt.

Der kürzlich erschienene Nachruf in der Süddeutschen Zeitung endete mit den Worten: „Bleiben wird er als einer von denen, die das neue Berlin geschaffen haben.“

Und ich denke, so können wir ihn gut in Erinnerung behalten.

Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich zu Ehren des Verstorbenen erhoben haben.