Eröffnung der Ausstellung 'SEOUL - BERLIN'
10.09.2007 18:00, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Walter Momper 10.09.2007, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Rede des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin, Walter Momper, bei der Eröffnung der Ausstellung 'SEOUL - BERLIN' im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Reichstagsufer 14, am Montag, 10. September 2007, 18.00 Uhr ________________________________________________________________________
- Es gilt das gesprochene Wort -
Hiermit begrüße ich Sie, danke Ihnen, dass Sie so zahlreich erschienen sind und eröffne anlässlich der diesjährigen Asien Pazifik Wochen des Berliner Senats die Ausstellung Koreanischer Kalligraphen im Besucher- und Pressezentrum des Bundespresseamtes.
Das Motto der bisherigen Asien Pazifik Wochen stand bisher immer unter dem Zeichen eines Landes, wie z.B. China, Japan, Süd-Korea oder Indien. Dieses Jahr hat eine neue Mannschaft des Senats eine neue Leitlinie gewählt, nämlich: 'Wie verändert Asien die Welt'.
Wir staunen über die wirtschaftliche Dynamik in Asien. Die Funken dieses Wirtschaftswachstums sind inzwischen auch auf die Kunstmärkte übergesprungen. Berliner Galerien fliegen auf die KIAF (Korean International Art Fair) nach Seoul. Und süd-koreanische Künstler suchen in der Auseinandersetzung mit abendländischen Kunstmärkten neue Wege.
In Süd-Korea sind Traditionen des künstlerischen Handwerks ungebrochen - anders als vielleicht beim großen Nachbarn China, das durch die Kulturrevolution gebeutelt wurde. Maler und Kalligraphen denken so im heutigen Süd-Korea immer noch von einer soliden Basis aus. Das Gespür für künstlerische Qualität ist hoch. Deshalb erwecken die Künstler auch den Eindruck, in der gedanklichen Auseinandersetzung zwischen Asien und Europa eigene Antworten zu geben.
Sie sehen hier in dieser Ausstellung, die der Präsident der 'Korean Kalligraphy Association', Herr Jeon Myng-ok, gemeinsam mit mir eröffnet, Werke koreanischer Kalligraphen und Künstler, in denen Sie u.a. die Veränderungen historischer Traditionen ernst nach längerer Betrachtung zu erkennen vermögen. Die moderne Welt mag oft nur in kleinsten Zeichen in die Kunstwerke einfließen. Um so größer ist aber das Vergnügen, wenn Sie das Spiel moderner Ideen mit den Traditionen, wenn Sie den Humor, die Ironie, die Ansichten über heutige Lebensweisen entdecken.
Ich bin dem Bundespresseamt dankbar, dass es mit diesen koreanischen Kalligraphen ein Asien zeigt, das mit feinsinnigen Akzenten 'die Welt zu verändern' vermag. Ein überraschender, auf alle Fälle ein gelungener Beitrag zu den diesjährigen Asien Pazifik Wochen.
Ich möchte aber auch die Verdienst der Künstler, die sich mit der heutigen Rolle Asiens und Europas auseinandersetzen, erwähnen, - hier vor allem den koreanischen Mönch Byong-oh Sunim, der in Berlin und Hamburg Kalligraphie lehrt und dem ein hoher Anteil am Zustandekommen dieser Ausstellung zukommt und Lao Lang, Autor und Maler, der asiatische und europäische Philosophien, Zhuang Ze und René Descartes, gegenüberstellt und - in kurzen Pinselstrichen - ähnliche Denkweisen zweier sich annähernden Welten zeigt.
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