Enthüllung des Porträts des Ehrenbürgers Edzard Reuter
17.01.2000 00:00, Abgeordnetenhaus
Reinhard Führer 17.01.2000, Abgeordnetenhaus Enthüllung des Porträts des Ehrenbürgers Edzard Reuter
Ich begrüße Sie alle sehr herzlich in der Ehrenbürgergalerie des Abgeordnetenhauses von Berlin.
Mein besonderer Willkommensgruß gilt Ihnen, sehr verehrter Herr Edzard Reuter, dem Ehrenbürger von Berlin, dem diese kleine Zeremonie gewidmet ist.
Zu den guten Traditionen in unserer Stadt gehört es, dass unsere Ehrenbürger durch einen Künstler ihrer Wahl porträtiert werden. Edzard Reuter hat sich für den Maler Jan Peter Tripp entschieden, den ich ebenfalls in unserer Mitte herzlich begrüße.
Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch Abgeordnetenhaus und Senat an Sie, verehrter Herr Reuter, am 20. Mai 1998 war der Dank der deutschen Hauptstadt für all das, was Sie über Jahrzehnte hinweg für Berlin geleistet haben.
Wo immer Sie tätig waren, ist Ihre Verbindung zu Berlin - besser gesagt: Ihre Bindung an Berlin, die bei Ihnen eine Herzensangelegenheit ist - bestehen geblieben.
Berlin, die Stadt, in der Ihr Vater in schwieriger Zeit Regierender Bürgermeister war, - Berlin war und ist für Sie Heimat und Aufgabe zugleich.
Als einer der einflussreichsten und bedeutendsten Wirtschaftsmanager unseres Landes waren Sie ein Fürsprecher Berlins - zunächst des bedrängten freien Teils der Stadt, später des ganzen Berlin.
Als weithin Skepsis darüber herrschte, ob denn das von der Mauer umgebene West-Berlin jemals ein attraktiver Industriestandort werden könne, haben Sie sich demonstrativ zu unserer Stadt bekannt. Debis nach Berlin zu bringen und einen Standort in unmittelbarer Nähe der Mauer zu wählen, - das war Ihre persönliche Entscheidung. Es war eine mutige Entscheidung.
Als wenig später die Mauer fiel und Berlin seine Einheit erlangte, wurde Ihr politischer und wirtschaftlicher Weitblick eindrucksvoll bestätigt. Das Brachland neben der Mauer am Potsdamer Platz, in seiner Trostlosigkeit ein Symbol der deutschen Teilung, war plötzlich ein Herzstück und Symbol der deutschen Einheit. Ihr Vertrauen in die Zukunft Berlins als Stadt der Wirtschaft und der Dienstleistungen wurde durch die historische Entwicklung nachträglich gerechtfertigt.
Aus der Vision wurde Wirklichkeit: Heute steht dort ein imposantes neues Stadtviertel, das weltweit als ein Wahrzeichen der künftigen Metropole Berlin berühmt ist. Am Potsdamer Platz sind Wohnen und Arbeiten, Kultur und Kommerz in moderner kühner Architektur miteinander verbunden; dort präsentiert sich das zukunftsorientierte Berlin als Forum des Dialogs und der neuen Möglichkeiten und als eine Stadt, in der Visionen und Perspektiven realisiert werden können.
Sehr verehrter Herr Reuter, über diese wegweisende Standort-Entscheidung hinaus haben Sie durch Ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement maßgeblich dazu beigetragen, Berlin zu einem Zentrum der Wirtschaft und einem Ort der Wissenschaft und Kultur zu machen. Heute ist unsere Stadt auf einem guten Weg zu jener Internationalität, Vielfalt und Ausstrahlung, die eine Metropole auszeichnet.
Auch künftig wird Berlin - wie die anderen Metropolen auch - hervorragende Persönlichkeiten brauchen, die sich für das Gemeinwesen, für ihre Stadt, für ihre Mitbürger in besonderer Weise engagieren und Verantwortung übernehmen, - Persönlichkeiten, die Visionen entwickeln, Impulse geben, Entwicklungen fördern und Ideen realisieren.
Sie, sehr geehrter Herr Reuter, haben in diesem Sinne Maßstäbe gesetzt. Dafür haben wir Ihnen zu danken, und daran wird auch Ihr Porträt in der Ehrenbürgergalerie von Berlin erinnern.
Ich bitte Sie nun, mit mir gemeinsam das Bild zu enthüllen, - das Porträt des Berliner Ehrenbürgers Edzard Reuter.