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Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa

Begrüßung der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin Cornelia Seibeld zum Anschnitt der "Kiss Kiss Berlin-Regenbogentorte"

29.05.2024 11:30, Abgeordnetenhaus, Foyer

Berlin ist eine bunte und vielfältige Stadt und genauso bunt ist diese Regenbogentorte. Auch in diesem Jahr ist sie wieder ein echter Hingucker. Getreu der Redewendung „Niemals den Kuchen vor dem Anschnitt loben“ möchte ich über die Torte erstmal keine weiteren Worte verlieren.

Wir alle wissen: Wo viel buntes Licht ist, ist leider oft auch Schatten. Mit dem Maneo-Report durchdringen sie diesen Schatten. Für diese wichtige Arbeit sind wir als Parlament Ihnen sehr dankbar. Wie tolerant und wie queerfreundlich ist Berlin? Die traurige Wahrheit: Nicht überall in der Stadt können Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen sichtbar und präsent sein, ohne Ausgrenzung, Diskriminierung oder sogar Gewalt zu befürchten.

Wir erleben Hassparolen im Internet und Gewalt gegen Menschen. Unsere Gesellschaft verroht zusehends. Besonders davon betroffen sind queere Menschen, die Angriffe auf sie nehmen zu. Die Fallzahlen im diesjährigen MANEO-Report belegen dies. Die Zahlen zeigen jedoch auch, dass ihre Arbeit akzeptiert und ihnen vertraut wird. Immer mehr Opfer haben den Mut, Vorfälle zu melden und nicht zu schweigen. Hinter den Zahlen stecken Einzelschicksale von Menschen. Erschrocken hat mich ein Fall, bei dem ein junger Mann mit einem Elektroschocker und einem Schlagstock misshandelt wurde. Und besonders besorgniserregend finde ich, wie oft Jugendliche – teilweise erst 13 oder 14 Jahre alt – Menschen homophob beleidigen oder sogar bedrohen. Jeder Angriff – egal ob verbal oder körperlich – ist einer zu viel. Als Abgeordnetenhaus von Berlin wollen wir nicht wegsehen, wenn homo-, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen beleidigt oder angegriffen werden. Homophobie und Hassgewalt haben in Berlin keinen Platz.

Unsere Maxime muss lauten: Niemand soll sich zurückziehen müssen, weil ein geouteter Alltag in der Stadt zu gefährlich ist. Queere Menschen müssen sich überall zeigen dürfen. In Berlin darf das nicht gefährlich, sondern muss selbstverständlich sein. Sie setzen sich kreativ und engagiert für gesellschaftliche Toleranz und Vielfalt ein und werden dadurch sichtbar. Dafür danke ich Ihnen im Namen des gesamten Abgeordnetenhauses.

Ein Zeichen dieser Kreativität und Sichtbarkeit ist die Regenbogentorte und ich freue mich darauf, diese jetzt gemeinsam mit Ihnen anzuschneiden.

Vielen Dank.