Verleihung der Louise-Schroeder-Medaille 2022 an Dr. Gisela Notz
Auf Vorschlag des Kuratoriums „Louise-Schroeder-Medaille“ hat sich das Präsidium des Abgeordnetenhauses von Berlin für die Verleihung der Auszeichnung an die Frauenforscherin, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin Dr. Gisela Notz ausgesprochen. Der Parlamentspräsident Dennis Buchner verleiht ihr die Medaille am 24. November 2022 um 18.00 Uhr im Festsaal des Berliner Abgeordnetenhauses.
Parlamentspräsident Dennis Buchner: „Ich freue mich sehr, dass wir Dr. Gisela Notz in diesem Jahr mit der Louise-Schroeder-Medaille ehren. Mit ihrem langjährigen Engagement für Geschlechtergerechtigkeit trägt die Frauenforscherin dem politischen und persönlichen Vermächtnis Louise Schroeders in hervorragender Weise Rechnung. Der Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen ist noch weit. Frauen wie Dr. Gisela Notz sind Wegweiserinnen und ich hoffe sehr, dass ihr Lebenswerk viele andere Frauen motiviert, sich ebenfalls politisch zu engagieren.“
Dr. Gisela Notz erhält die Louise-Schroeder-Medaille für ihr langjähriges Engagement für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung. Bereits während ihres Studiums an der TU Berlin demonstrierte sie in den frühen 70er Jahren gegen das Abtreibungsverbot. Nach einem Lehrauftrag und der Promotion an der TU Berlin arbeitete sie in Bonn als wissenschaftliche Referentin für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Dort befasste sie sich beispielsweise mit der Humanisierung des Arbeitslebens, mit Alternativer Ökonomie, mit sozialer Kompetenz im Berufsleben und frauenpolitischen Fragestellungen sowie der historischen Frauenforschung. Von 1985 bis 1997 war sie als Redakteurin der Zeitschrift „Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis“ tätig, seit 2007 als Redakteurin bei „lunapark21“. Dr. Gisela Notz gibt seit 2003 den jährlichen Frauenkalender „Wegbereiterinnen“ heraus. Als Autorin und Dozentin widmet sie sich insbesondere der Verwirklichung der Geschlechterdemokratie und der sexuellen Selbstbestimmung. Von 2004 bis 2010 bekleidete sie den ehrenamtlichen Vorsitz des Bundesverbandes pro familia. Seit 2002 ist Dr. Gisela Notz Stiftungsrätin der Bewegungsstiftung und arbeitet ehrenamtlich im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.
Für das Kuratorium stehen die weit gefächerten Verdienste von Dr. Gisela Notz für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung in bester Tradition des Wirkens Louise Schroeders. Sie wird für ihr Lebenswerk geehrt.
Die SPD-Politikerin Louise Schroeder setzte sich für die Gleichstellung von Frauen ein. Ihre politische Karriere begann sie 1919 als Parlamentarierin, von Mai 1947 bis Dezember 1948 war sie Oberbürgermeisterin von Berlin. Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin verleiht einmal im Jahr die Louise-Schroeder-Medaille in ihrem Namen.