Verabschiedung von Martin Gutzeit
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde haben Parlamentspräsident Ralf Wieland und der Regierende Bürgermeister Michael Müller den Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Martin Gutzeit verabschiedet. Die Veranstaltung fand am Freitag, dem 24. November 2017, um 11.30 Uhr im Festsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin statt.
Martin Gutzeit wurde erstmals am 26. November 1992 vom Berliner Abgeordnetenhaus zum Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen gewählt. Also vor fast genau 25 Jahren. Seither stand er dieser Landesbehörde vor, deren wichtige Aufgabe bis heute die Opferberatung der Verfolgten der SED-Diktatur ist.
Für die Position des Landesbeauftragten war Martin Gutzeit prädestiniert. Er gehörte selbst zur oppositionellen Bürgerbewegung in der DDR der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, war also selbst ständig im Visier der Staatssicherheit. Um die politischen Verhältnisse in der DDR zu verändern, wagte er mit anderen Weggefährtinnen und Weggefährten die Gründung einer demokratischen Partei – der Sozialdemokratischen Partei in der DDR. Damit wurde das Machtmonopol der SED noch vor der Wende infrage gestellt. Als Abgeordneter in der frei gewählten Volkskammer der DDR hatte er sich 1990 dafür vehement eingesetzt, dass die Stasi-Unterlagen für die Betroffenen und für die Wissenschaft zugänglich bleiben.