Präsidentin Cornelia Seibeld zum Tod des Berliner Ehrenbürgers Dr. Wolfgang Schäuble: „Wir trauern um einen großen Staatsmann und einen wahren Freund Berlins.“
Zum Tod des Berliner Ehrenbürgers Dr. Wolfgang Schäuble erklärt die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, Cornelia Seibeld:
„Mit Wolfgang Schäuble ist ein großer Staatsmann der Bundesrepublik Deutschland von uns gegangen. Sein ganzes Leben galt der Politik. In jeder politischen Funktion, die er bekleidete, hat er Großartiges geleistet. Sein Meisterstück wird aber der Einigungsvertrag aus dem Jahr 1990 bleiben. Es war ein Mammutwerk, das die Grundlage für die deutsche Wiedervereinigung 1990 innerhalb weniger Monate nach der friedlichen Revolution geschaffen hat.
Berlin hat dem hervorragenden Juristen, brillanten Rhetoriker und glühenden Europäer enorm viel zu verdanken. Neben seinen Verdiensten um die Wiedervereinigung, steht außer Frage, dass ohne seinen leidenschaftlichen Einsatz in der zentralen Debatte des Deutschen Bundestags 1991 Berlin nicht Parlaments- und Regierungssitz und somit vollwertig Hauptstadt Deutschlands geworden wäre.
Als Bundesfinanzminister war es sein Anspruch, eine solide und zukunftsorientierte Finanzpolitik zu betreiben. Ihm war wichtig, die Verschuldung zu begrenzen und den nachfolgenden Generationen hinreichende Handlungsspielräume für eigene Entscheidungen zu verschaffen.
Als Präsident des Deutschen Bundestages hat er stets die Rechte des Parlaments verteidigt und hochgehalten. Gleichzeitig war er um Reformen bemüht, die Größe des Deutschen Bundestags zu begrenzen, um die Arbeitsfähigkeit weiterhin gewährleiten zu können.
Wolfgang Schäuble war mit seiner politischen Arbeit immer am Puls der Zeit, ohne sich zu verzetteln. Fokussiert auf das, was für ihn und unser Land wichtig war und eine Lösung brauchte, bleibt er einer der erfolgreichsten Politiker der deutschen Nachkriegsgeschichte. Seine Erfahrung und seine Expertise in schwierigen Zeiten werden uns sehr fehlen.“