Präsident Dennis Buchner zum Tod von Michail Gorbatschow: "Wir trauern um einen Botschafter des Friedens, dem Berlin so vieles verdankt!"
Zum Tode des Berliner Ehrenbürgers und ehemaligen Generalsekretärs der KPdSU, Michail Gorbatschow, erklärt Parlamentspräsident Dennis Buchner:
„Berlin wie es heute ist – das wäre ohne Gorbatschow nicht denkbar. Wir verdanken ihm viel. Es war vor allem seine Entscheidung, die friedliche Revolution in der DDR nicht zu bekämpfen und die sowjetischen Panzer in den Kasernen zu belassen. Das werden wir Michail Gorbatschow niemals vergessen. Wir trauern um einen großen Staatsmann, der für die Einheit unserer Stadt und unseres Landes steht. Er bleibt ein Botschafter des Friedens.
Michail Gorbatschow stand für ein vereintes Europa, er wollte das gemeinsame europäische Haus mit bauen, wie er immer wieder betonte. Doch es fehlte die Unterstützung der eigenen Landsleute, um diesen Kurs in Russland durchzusetzen. Michail Gorbatschow war für die Europäerinnen und Europäer ein Hoffnungsträger. Perestroika und Glasnost wurden im eigenen Land jedoch als Überforderung empfunden. Die wirtschaftlichen und sozialen Nöte in der Sowjetunion waren zu groß. Die russische Demokratiebewegung scheiterte.
Heute haben wir die Gewissheit, dass auch der außenpolitische Kurs von Michail Gorbatschow gescheitert ist. Er bleibt für uns trotzdem ein großer Europäer und ein großer Berliner. Ich bin mir sicher: Heute verneigen sich alle Berlinerinnen und Berliner vor diesem herausragenden Staatsmann unseres Kontinents.“
Berlinerinnen und Berliner sowie Gäste unserer Stadt können sich bis Freitag, 9. September 2022, während der gewohnten Öffnungszeiten des Roten Rathauses (Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr) ins Kondolenzbuch für Michail Gorbatschow eintragen.