Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld: "Die Widerstandskämpferinnen und -kämpfer gegen das NS-Regime waren der Lichtblick in wahrlich dunklen Zeiten."
Zum 20. Juli 1944, dem Tag des missglückten Anschlags auf Adolf Hitler vor 79 Jahren, erklärt die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses Cornelia Seibeld:
„Der 20. Juli 1944 steht auch heute noch als geschichtsträchtiges Symbol für das ‚andere Deutschland‘, für ein Deutschland, das nicht mehr blind Hitler und der nationalsozialistischen Bewegung folgen wollte. Der erfolglose Anschlag auf Adolf Hitler durch Claus Graf Schenk von Stauffenberg war ein Versuch, im Interesse aller Gegner des Nationalsozialismus den verhassten Diktator zu töten.
Die Erforschung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus bleibt ein wichtiges Thema zur Identitätsbildung der Bundesrepublik Deutschlands. Heute wissen wir, dass der Widerstand in der NS-Diktatur nicht nur auf einige Militärs und Kirchenvertreter beschränkt blieb. Die politische Vielfalt und die soziale Breite des Widerstands machte deutlich, dass die Bereitschaft, dem Diktator Hitler zu folgen, längst nicht alle Menschen in Deutschland erfasste. Diese Erkenntnis kann natürlich die unglaublichen deutschen Verbrechen an der Menschlichkeit nicht relativieren. Aber es zeigte sich: die Hoffnungen auf ein besseres Deutschland jenseits der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ließen sich selbst in der NS-Zeit nicht einfach eliminieren.
Damals zwischen 1933 und 1945 führten die inneren und äußeren Widerstandshandlungen gegen das NS-Regime allerdings zwangsläufig zu unzähligen Opfern. Es bleibt deshalb unsere Pflicht, als Demokraten dieser vielen und tapferen Opfer zu gedenken. Die Widerstandskämpferinnen und -kämpfer waren der Lichtblick in wahrlichen dunklen Zeiten. Und sie waren Vorboten eines späteren pluralistischen Deutschlands.“