Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin Ralf Wieland zum Tode des ehemaligen Bundespräsidenten und Ehrenbürgers von Berlin Walter Scheel:
„Der letzte noch lebende Minister der Regierungen von Adenauer und Erhard, Walter Scheel, ist gestorben. Wir trauern um den ehemaligen Bundespräsidenten, der das vierte Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland war. Wir trauern um den ehemaligen Außenminister, der immer um den Ausgleich zwischen Ost und West bemüht war und an der Seite von Willy Brandt die neue Entspannungspolitik mit zum Erfolg führte. Mit seiner Risikofreudigkeit, seinem Verhandlungsgeschick, aber auch ausreichend Hartnäckigkeit legte er den Grundstein zur Deutschen Einheit.
Am 27. November 1978 ehrte die Stadt Berlin Walter Scheel mit der Ehrenbürgerwürde. Im Plenarsaal des Rathauses Schöneberg wurde dem 93. Ehrenbürger unserer Stadt die Verleihungsurkunde überreicht.
Wenn wir an Walter Scheel denken, dann erinnern wir uns an seinen Einsatz für ein geeintes Europa und für den Erhalt von Frieden und Freiheit. Wir erinnern uns an die rheinische Frohnatur, an den Präsidenten, der Bonn Glanz verlieh. Aber wir erinnern uns auch an den volksnahen Politiker, der mit dem Lied vom „gelben Wagen“ sein Markenzeichen kreierte.
Ein großer Staatsmann, der die Politik und die Gesellschaft der Bundesrepublik über Jahrzehnte hinweg mitbestimmte und prägte, hat für immer die Augen geschlossen. Wir entbieten ihm unsere Hochachtung.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“
Zu Ehren des früheren Bundespräsidenten fand am 7. September 2016 ein Staatsakt im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie statt, an dem führende Politiker und Vertreter der Gesellschaft teilnahmen. Als Redner würdigten Bundespräsident Joachim Gauck, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Wolfgang Gerhardt den verstorbenen Ehrenbürger.