Paul Löbe
Nach einer Schriftsetzerlehre und Wanderjahren durch Europa beginnt Paul Löbe eine Laufbahn als Politiker und Journalist: 1895 tritt er in die SPD ein. 1899 geht er als Schriftleiter der sozialdemokratischen Zeitschrift "Volkswacht" nach Breslau.
Von 1904-1919 ist er dort Stadtverordneter. 1919 wird er in die Weimarer Nationalversammlung und zu einem ihrer Vizepräsidenten gewählt. 1920 erfolgt seine Wahl in den ersten Reichstag, dessen Präsident er zugleich wird. Das Amt muss er nach dem Wahlsieg der NSDAP 1932 an Hermann Göring abgeben. Löbe bleibt in Berlin und arbeitet als Redakteur bei der sozialdemokratischen Parteizeitung "Vorwärts".
Mit dem Verbot der SPD 1933 wird er kurzzeitig verhaftet. Nach dem Scheitern des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 kommt er in das Konzentrationslager Groß-Rosen bei Striegau. Bereits ab 1945 arbeitet er in Berlin in der wieder gegründeten SPD mit. Er ist gegen die Zwangsvereinigung von SPD und KPD, bleibt daher in der selbständig bleibenden Berliner SPD und wird Lizenzträger der SPD-nahen Tageszeitung "Telegraf". 1948 wird er Mitglied im Parlamentarischen Rat in Bonn. 1949 wird er Alterspräsident im ersten Deutschen Bundestag, dem er bis 1953 als Vertreter Berlins angehört. 1954 ist er Mitbegründer und erster Präsident des "Kuratoriums Unteilbares Deutschland".
Mit der Ernennung zum Ehrenbürger anlässlich seines 80. Geburtstages erkennt Berlin "seine hervorragenden historischen Verdienste um das Ansehen und die Würde der deutschen Demokratie" an. Zugleich würdigen Stadt und Land "den hervorragenden Journalisten und nicht zuletzt einen guten Menschen, der durch seine Haltung und sein Verhalten ein Vorbild für die Bürger, insbesondere die Jugend, geworden ist."
Angaben zum Künstler Emil Starkmann (1900 – 1980)
Emil Starkmann wurde 1900 in Budapest geboren und verstarb 1966 in Westberlin. Studium der Malerei bei Georg Tappert, Karl Klimsch und Leo König. Studienreisen nach Italien, Griechenland, Nordeuropa und in den Orient. Starkmann porträtierte u. a. den Schauspieler Ernst Deutsch, den Oberbürgermeister von Berlin-Charlottenburg Hans Bruhn sowie den Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts Hans Egidi. Ausstellungen u. a. im Kunstamt Berlin-Charlottenburg.
- Leben: 1875 - 1967
- 67. Ehrenbürger
- Verleihung 14.12.1955