Otto Nagel
Verleihung posthum.
Otto Nagel wird als Sohn eines Tischlers und Sozialdemokraten auf dem Wedding in Berlin geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg tritt er 1920 in die KPD ein. Seine lebenslange Freundschaft mit Käthe Kollwitz beginnt.
Künstlerisch bildet er sich autodidaktisch. Sein Thema ist wie bei Zille und Baluschek das Berliner Arbeitermilieu. Nach 1933 wird er mehrfach verhaftet, seine Kunst gilt als "entartet", er erhält Malverbot und wird 1936 kurzzeitig im KZ Sachsenhausen eingekerkert.
Nach Kriegsende gründet er den "Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands" mit und ist dessen Vorsitzender in Brandenburg. Er wird Mitglied der SEP, ist ab 1946 Landtagsabgeordneter in Brandenburg und von 1950-1954 auch Abgeordneter der Volkskammer. Er ist Mitbegründer der Deutschen Akademie der Künste der DDR und von 1956-1962 deren Präsident.
Posthum verleihen ihm Magistrat und Stadtverordnetenversammlung von Ostberlin die Ehrenbürgerwürde als Anerkennung für "seine hervorragenden künstlerischen Leistungen und seine enge Verbindung zum Leben und Schaffen der Berliner Werktätigen".
Bei der Vereinigung der Ost- und Westberliner Ehrenbürgerlisten wird er wegen seines "herausragenden Berlin-Bezugs" übernommen.
Angaben zum Künstler Bert Heller (1912 - 1970)
1927-1930 Studium an der Kunstgewerbeschule in Aachen. 1930 Studienreisen ins Ausland. Danach lässt er sich als freischaffender Maler in Laurensburg nieder. 1940-1942 Studium bei Hermann Kaspar an der Akademie der bildenden Künste in München. 1946-1950 arbeitet er freischaffend bzw. als Dozent an der Kunstschule in Wernigerode/Harz. 1950-1953 Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste (Berlin-Ost) bei Heinrich Ehmsen. 1953-58 Professur und 1956-1957 Rektor an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Ab 1958 freischaffend. 1965 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste.
- Leben: 1894 - 1967
- 79. Ehrenbürger
- Verleihung 04.02.1970