Nelly Sachs
Die Lyrikerin Nelly Sachs, Tochter eines jüdischen Berliner Fabrikanten, kommt durch die schwedische Autorin Selma Lagerlöf Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts zur Schriftstellerei. 1921 veröffentlicht sie "Legenden und Erzählungen" und in den folgenden Jahren Gedichte, u. a. in der "Vossischen Zeitung".
1939 arbeitet sie im "Jüdischen Kulturbund" mit und kann sich mit Hilfe von Selma Lagerlöf und ihrer Freundin Gudrun Dähnert zusammen mit ihrer Mutter ins schwedische Exil retten. Sie arbeitet zunächst als Übersetzerin. Schweden wird ihre neue Heimat, denn fast ihre ganze Familie wird in den deutschen Konzentrationslagern ermordet.
Ab 1946 setzt sie ihre schriftstellerische Arbeit fort. In Gedichtbänden wie "In den Wohnungen des Todes" (1947) setzt sie sich klagend mit Vertreibung und Tod der jüdischen Verfolgten auseinander. Sie pflegt eine schriftstellerische Freundschaft mit Alfred Andersch und Paul Celan und gilt als "letzte Dichterin des Judentums in deutscher Sprache" (H. M. Enzensberger). Dabei setzt sich die Autorin insbesondere für Verständnis und Versöhnung ein.
1965 erhält sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1966 den Nobelpreis für Literatur.
Die Ernennung zur Ehrenbürgerin Berlins würdigt ihr Eintreten für Versöhnung und überdies, "daß sie sich an ihre Heimatstadt gebunden fühlt" und damit "Berlin entscheidend geholfen hat, Weltoffenheit und Toleranz im geistigen und künstlerischen Bereich wiederzugewinnen".
Angaben zur Künstlerin Helga Tiemann (1917 - 2008)
Studium der Malerei und Grafik an der Werkschule Köln bei Prof. Seuffert und Prof. Meyer. 1938-1944 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg bei Prof. Spiegel und Prof. Eichhorst. Bei Kriegsende entstehen erste Porträts russischer Besatzungsoffiziere. 1953 Rückkehr nach Köln. Ausgehend von einer Porträtserie von Konrad Adenauer spezialisiert sie sich auf die Bildnismalerei, insbesondere prominenter Politiker.
- Leben: 1891 - 1970
- 76. Ehrenbürger
- Verleihung 14.07.1967