Johann Baptist Gradl
Johann Baptist Gradl studiert Wirtschafts- und Staatswissenschaften. 1930 promoviert er in Halle und wird Mitglied der Zentrumspartei in Berlin. 1945 gehört er als Mitbegründer zum Vorstand der CDU in Berlin und in der sowjetischen Besatzungszone.
Zusammen mit Jakob Kaiser vertritt er einen "demokratischen Sozialismus aus christlicher Verantwortung". Nachdem er 1947 die Reparationspolitik der sowjetischen Militäradministration kritisiert, wird er von der sowjetischen Besatzungsmacht abgesetzt und erhält Redeverbot.
In Westberlin gründet er die Exil-CDU mit - die Vertretung der CDU in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR -, leitet ihr Berliner Büro und ist von 1970-1987 ihr Vorsitzender. Von 1957-1980 ist er Vertreter Berlins im Bundestag. Dort sitzt er von 1969-1972 dem Ausschuss für gesamtdeutsche Fragen und anschließend für innerdeutsche Beziehungen vor.
Von 1965-1966 amtiert er als Bundesminister für Vertriebene, 1966 kurzfristig auch als Minister für gesamtdeutsche Fragen. Er ist Gründungsmitglied des Wissenschaftszentrums Berlin sowie des "Kuratoriums Unteilbares Deutschland".
Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde von Berlin wird sein Verdienst, "mit seiner gesamten Kraft für das Zusammenleben des deutschen Volkes im geteilten Deutschland und im geteilten Berlin eingetreten" zu sein und "die Zusammengehörigkeit unseres Volkes über die trennenden Grenzen hinweg lebendig zu erhalten" anerkannt.
Angaben zum Künstler Thomas Harndt (1932 - 2016)
1951-1956 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin (West) bei Curt Lahs. Lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Berlin. Ausstellungsbeteiligungen u. a. 1954 an der "Réalité Nouvelle", Paris, 1964 auf der Großen Berliner Kunstausstellung. Einzelausstellungen u. a. 1978 in der Kunsthalle Mannheim, 1979 im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen, 1981 in der Galerie Pels-Leusden und mehrfach in der Galerie Taube (beide Berlin).
- Leben: 1904 - 1988
- 94. Ehrenbürger
- Verleihung 18.04.1982