Antrag
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Lehrerausstattung der Sportoberschulen anpassen
Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:
Der Senat wird aufgefordert in den Organisationsrichtlinien für das nächste Schuljahr sicherzustellen, dass die Lehrerausstattung der drei Sportoberschulen auf 115% der Lehrerausstattung anderer Schulen des entsprechenden Schultyps begrenzt wird.
Im Bereich der Internatsbetreuung ist der Stellenschlüssel ebenfalls deutlich nach unten zu korrigieren.
Begründung:
Alle drei Sportoberschulen, haben im Vergleich zu „normalen“ Schulen eine erhebliche Personalüberausstattung. Beispielhaft sind hier folgende Klassenfrequenzen dargestellt:
Coubertin Gymnasium: Klassenfrequenz in den 5 Klassen 14,5 SchülerInnen, in den 6. Klassen 21,5 SchülerInnen, in den 8 Klassen 21,3 SchülerInnen, in den 9 Klassen 23,3 SchülerInnen.
Damit ist das Verhältnis Lehrer-Schüler ungleich viel besser als in den anderen Berliner Schulen. In der normalen Berliner Schule liegt dieser Schlüssel mittlerweile bei rund 1: 15,5 bzw. 1: 16 (je nach Schultyp). Dagegen liegt der Schlüssel im Coubertin Gymnasium bei 1: 12,6, bei der Werner-Seelenbinder-Schule bei 1: 11 und bei der Flatow-Oberschule bei 1: 13,2.
Es ist nachvollziehbar, das die sportbetonten Schulen eine bessere Ausstattung insb. für die Sportförderung benötigen. Dies kann aber mit 15% Mehrausstattung gegenüber anderen Schulen ohne weiteres gewährleistet werden. Sollen darüber hinaus besondere Förderungen abgesichert werden, kann dies nicht Aufgabe des Schuletats sein, sondern müsste aus dem Sportetat finanziert werden.
Die jetzige Überausstattung liegt aber zu großen Teilen nicht an der zusätzlichen Sportförderung, sondern an den zu kleinen Klassen. Diese müssen durch schulorganisatorische Maßnahmen, wie jahrgangs- und klassenübergreifenden Unterricht notfalls auch durch Standortkonzentration verändert werden.
Auch die Überausstattung im Internatsbereich ist auffällig. Obwohl es sich um Ganztagsschulen handelt und der Internatsbereich nur am frühen morgen und in den Abendstunden abgesichert werden muss, wird hier mit einem Schlüssel von 1. ErzieherIn auf 1: 7,6. SchülerInnen (Seelenbinder-Schule) gearbeitet. In der Flatow-Oberschule wird der Internatsbereich mit einem Stellenschlüssel von 1:4,8 SchülerInnen abgedeckt. Das sind Betreuungsschlüssel, von denen stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe nur träumen können: im betreuten Jugendwohnen betreut ein/e ErzieherIn 10 Kinder, bzw. Jugendliche.
Unser Vorschlag würde zum Abbau von mind. 40 Stellen für Lehrerinnen und Lehrer sowie mind. 5 ErzieherInnenstellen führen. Die Einsparung läge bei rund 2,1 Mio. Euro. Die Schülerinnen und Schüler der Sportoberschulen würden dann bei Beibehaltung der besonderen Sportförderung mit anderen Schülerinnen und Schülern der Stadt gleichgestellt.
Berlin, den 2. Dezember 2003
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Dr. Klotz Ratzmann Schruoffeneger und die übrigen Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen |
Ausschuss-Kennung
: UASportgcxzqsq