Mitteilung – zur Kenntnisnahme –
Kontrolle der Entsorgungssicherheit beim Hausmüll im Hinblick auf
den Wegfall der Deponierungsmöglichkeit 2005
Drucksachen 15/687, 15/1109, 15/1387, 15/2256 und 15/3015 - Schlussbericht -
Der Senat legt nachstehende Mitteilung dem Abgeordnetenhaus zur Besprechung vor:
Das Abgeordnetenhaus hat in seiner Sitzung am 12.12.2002 Folgendes
beschlossen:
"Der Senat wird aufgefordert zu berichten, wie insbesondere durch
den Wegfall des SVZ das STAB-Konzept ggf. verändert werden muss und ab dem
Jahre 2005 die Entsorgungssicherheit ge-währleistet werden kann.
Für den Fall, dass eine rechtzeitige Fertigstellung der Behandlungsanlagen
nicht erfolgen kann, ist der Senat aufgefordert, entsorgungssichere ökologisch
und ökonomisch vertretbare Lösungen aufzuzeigen.
Ferner wird der Senat aufgefordert darzulegen, in welchem Umfang er im
Rahmen der künftigen Abfallkonzeption private Ab-fall- und
Entsorgungsunternehmen beteiligen will.
Insgesamt ist bei der Abfallkonzeption auf eine sozialverträgliche
Gestaltung der Entsorgungsentgelte zu achten.
In diesem Zusammenhang ist auch eine verbindliche Zeitschiene zur
Realisierung der einzelnen Maßnahmen und Anlage vorzulegen.
Der Bericht ist dem Abgeordnetenhaus zu folgenden Terminen vorzulegen:
01.02.2003
01.10.2003
01.06.2004
01.02.2005"
Hierzu wird zum 01.02.2005
wie folgt berichtet:
Am 25. Januar
2005 beschloss der Senat das Abfallwirtschaftskonzept für das Land Berlin über
die Verwertung und Beseitigung der im Land Berlin anfallenden Siedlungs- und
Bauabfälle sowie Klärschlämme und Sonderabfälle. Nach den Regelungen des § 6
des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Berlin bedarf das vorgelegte
Abfallwirtschaftskonzept zu seiner Wirksamkeit noch der Zustimmung des Abgeordnetenhauses
von Berlin. Das Konzept wurde am 10.Februar 2005 im Abgeordnetenhaus behandelt
und an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz zur Beratung
überwiesen.
Das
Abfallwirtschaftskonzept stellt alle anfallenden Stoffströme sowie die
erforderlichen Anlagenkapazitäten zur Entsorgung dieser Abfälle dar. Zur Umsetzung der rechtlichen Vorgaben zur Vermeidung und
Verwertung von Abfällen werden im
Konzept weitere erschließbare Reduzierungspotentiale für bestimmte
Abfallarten ermittelt und beschrie-ben. Durch Umsetzung der genannten Maßnahmen
soll die derzeit verwertete Siedlungsabfallmenge um rund 160.000 Mg/a
mittelfristig gesteigert werden. Entsprechend ließe sich die im Jahr 2015 anfallende
Restabfallmenge zur Beseitigung auf rund 820.000 Mg/a reduzieren.
Diesbezüglich wird derzeit der Umfang und auch die Qualität der Verwertung
von Abfällen aus gewerblichen Herkunftsbereichen umfangreich untersucht.
Das vorgelegte
Abfallwirtschaftskonzept dokumentiert zudem den aktuellen Stand der Planung und
Errichtung neuer Abfallbehandlungsanlagen. Weiterhin werden wesentliche Planungsvorhaben zur Stilllegung
und Rekultivierung von Anlagen zur Beseitigung von Siedlungsabfällen aus Berlin
dargestellt.
Zur
Gewährleistung der Entsorgungssicherheit der Berliner Siedlungsabfälle und
Bauabfälle ab Mitte 2005 werden derzeit die von den BSR beauftragten Vorbehandlungsanlagen für Siedlungsabfälle
errichtet. Die nachfolgende Tabelle stellt den derzeitigen Stand dar.
Anlage |
Planungsträger |
Sachstand |
Inbetriebnahme |
MPS Pankow; Mechanisch-physikalische |
ALBA mbH |
Im Bau |
1.06.2006 * |
MA Wilmersdorf; Mechanische |
Otto-Rüdiger Schulze Holz- und
Baustoff-recycling |
Weitgehend in Betrieb, Trocknungsanlage wurde 2004 noch ergänzt |
1.06.2005 |
MBA Vorketzin; Mechanisch-biologische
Behandlung |
MEAB mbH |
Im Bau |
1.06.2005 |
MBA Schöneiche; Mechanisch-biologische
Behandlung |
MEAB mbH |
Im Bau
|
1.06.2005 |
MPS Reinickendorf; Mechanisch-physikalische |
ALBA mbH |
Im Bau |
1.06.2005 |
* Für den Zeitraum zwischen 01.06.2005 und
31.05.2006 ist für eine Menge von 160.000 Mg Abfall eine Zwischenlösung
erforderlich. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die MPS Pankow zur Verfügung stehen.
Die Entsorgung der Abfälle erfolgt in dieser Zeit in anderen externen
Abfallbehandlungsanlagen.
Im Planungszeitraum des Abfallwirtschaftskonzeptes bis 2015 werden
folgende derzeit noch betriebene Anlagen zur Ablagerung von Abfällen zur
Beseitigung stillgelegt und zur Rekultivierung vorbereitet:
Anlage |
Planungs-träger |
Sachstand |
Voraus-sichtliche Stilllegung |
Siedlungsabfall |
|||
Deponie Wernsdorf |
BSR |
Genehmigungsplanung zum Deponieabschluss liegt dem Landesumweltamt Brandenburg vor. |
31.05.2005 |
BSR |
Vorplanung zum geordneten Deponieabschluss liegt dem Landesumweltamt Brandenburg
vor. |
31.05.2005 |
|
BSR |
Vorplanung zum geordneten Deponieabschluss liegt dem Landesumweltamt Brandenburg
vor. |
Als Folge dieser technologischen und
ökologischen Verbesserungen wurden die Abfallentsorgungskosten für die Berliner
Haushalte und Gewerbebetriebe erhöht.
Am 1.1.2005 traten die neue
Entsorgungstarife der BSR in Kraft, die zunächst für zwei Jahre Gültigkeit
haben. Die durchschnittliche Steigerung der Tarife beträgt 14,4 %.
Wir bitten,
den Beschluss damit als erledigt anzusehen.
Berlin, den
22. März 2005
Der
Senat von Berlin
Regierender Bürgermeister Senator für die Senatorin für
Ausschuss-Kennung
: StadtUmgcxzqsq