Antrag
der Fraktion der FDP
Mehr Berlin, weniger Staat (43)
Krematorien – keine hoheitliche Aufgabe!
Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:
Der Senat wird
aufgefordert, eine Privatisierung der drei Berliner Krematorien Ruhleben
(Charlottenburg-Wilmersdorf), Wedding (Mitte) und Baumschulenweg
(Treptow-Köpenick) noch in diesem Jahr einzuleiten. Es gibt keine zwingende
Begründung für einen öffentlichen Betrieb der Krematorien.
Das Krematorium
Wedding soll sich im Wettbewerb bewähren. Pläne zur Schließung des Krematoriums
Wedding sollten sich nach einer Privatisierung erübrigen – Interessenten sind
vorhanden.
Auch das Krematorium
Ruhleben darf nicht zur Verfügungsmasse der Planungen des Senats werden,
sondern muss die Chance erhalten, seine Stärken im Markt zu nutzen.
Das Krematorium
Baumschulenweg muss durch Übernahme eines angemessenen Teils der durch frühere
politische Fehlentscheidungen auf ihm lastenden überhöhten Leasingraten durch
das Land eine faire Chance im Wettbewerb erhalten.
Um einen fairen
Wettbewerb zu verwirklichen, sollen dabei für die Gebühren der Krematorien nur
noch Obergrenzen vorgegeben werden, um den Krematorien zu ermöglichen, ihre
Preise selbst zu bilden. Nur so kann einer weiteren Abwanderung von Kremierungen
ins Umland und nach Polen begegnet werden. In der Gebührenordnung für die
landeseigenen Friedhöfe und Krematorien Berlins eine entsprechende Klarstellung
erfolgen, dass der jeweilige Betreiber von den Gebührensätzen nach unten
abweichen darf, wenn er es für eine sinnvolle betriebswirtschaftliche
Entscheidung hält. Diese Veränderung der Gebührenordnung ist dem Abgeordnetenhaus
zur Kenntnis zu geben.
Begründung:
Es besteht kein Grund, warum die Krematorien weiter durch das Land bzw. die Bezirke betrieben werden sollen, zumal mehrere private Investoren bereits ihr Interesse am Betrieb einzelner Krematorien geäußert haben. In den vergangenen Jahre sind sämtliche Planungen gescheitert, die Krematorien in einem Landesbetrieb zusammenzufassen. Das Krematorium am Baumschulenweg ist währenddessen zu einem Beispiel für Misswirtschaft und Fehlplanung geworden. Durch eine ordnungspolitisch saubere Lösung kann dieser Situation ein Ende bereitet werden.
Berlin, den 19. August 2003
Dr.
Lindner
Matz
und
die übrigen Mitglieder der Fraktion der FDP
Ausschuss-Kennung
: StadtUmgcxzqsq