Öffentliche Sitzung |
15.
Wahlperiode |
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Plenar-
und Ausschussdienst |
Beschlussprotokoll |
Ausschuss für Verfassungs- und Rechtsange-legenheiten, Immunität und Geschäftsordnung |
44. Sitzung |
16. September 2004 |
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Beginn: |
13.00 Uhr |
Schluss: |
15.00 Uhr |
Vorsitz: |
Abg. Gram (CDU) |
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Anwesend:
s. Anwesenheitsliste (Anlage)
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Der
Senat wird repräsentiert durch Frau Senatorin Schubert (Just). Zu TOP 4 und 5
ist Frau StS Thöne (SenFin) anwesend. Zu TOP 3 nimmt Generalstaatsanwalt beim
Kammergericht Neumann teil.
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Aktuelle Viertelstunde |
Frau Senatorin Schubert
(Just) beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder zu aktuellen Themen (vgl. Inhalts-protokoll).
Hierbei wird insbesondere das
Geschehen bei den Sozialgerichten Berlin – Eindringen einer mit einer
Schusswaffe und einer Panzermine bewaffneten Person – erörtert. Der Ausschuss
beauftragt den Vorsitzenden einstimmig, die Anerkennung der Leistungen der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pförtner-/Ordnungsdienst der Sozialgerichte
Berlin und der eingesetzten Polizeibeamten namens des Ausschusses durch ein
Schreiben auszusprechen.
Der Ausschuss kommt überein, den ursprünglich als
TOP 3 vorgesehenen Antrag der Fraktion der FDP
– Drs 15/2041 – vorzuziehen und als TOP 2 zu
behandeln.
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Antrag
der Fraktion der FDP Für
ein sicheres Berlin - Kampagne
zur legalen Abgabe illegaler Waffen Drs
15/2041 |
Recht +InnSichO(f) |
Der Vorsitzende verweist auf die verteilte
Information zur einer Aktionswoche in Bremen, die der Einsammlung illegaler
Waffen diente. Ferner weist er darauf hin, dass der Vorgang in der letzten
Plenarsitzung auf Antrag des Ausschusses für Inneres, Sicherheit und Ordnung
dem Rechtsausschuss zur Mitberatung überwiesen worden ist. Grund hierfür waren
Darlegungen im Innenausschuss, wonach die Staatsanwaltschaft Berlin im Falle
einer Durchführung einer derartigen Sammlung hinsichtlich einer jeden Waffe ein
Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt einleiten wolle.
Abg. Meyer (FDP) begründet den Antrag für seine
Fraktion und erläutert insbesondere die Zielsetzung, illegale Waffen aus dem
Umlauf zu ziehen. Das im Innenausschuss bekannt gewordene beabsichtigte
Vorgehen der Staatsanwaltschaft würde kontraproduktiv sein.
Der Ausschuss erörtert die Sachlage. Frau Senatorin
Schubert (Just) gibt eine Stellungnahme ab. Generalstaatsanwalt beim
Kammergericht Neumann erläutert seine Position. (Wegen der Details wird auf das
Inhaltsprotokoll verwiesen.) In der Erörterung wird sichtbar, dass auf
Seiten des Senats noch Abstimmungsbedarf zu der vorgeschlagene Kampagne
besteht. Aus diesem Grund kommt der Ausschuss überein, den Vorgang bis zum
Eingang einer Stellungnahme des Senats zu vertagen.
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Antrag
der Fraktion der CDU Jugendkriminalität
durch wirksame Maß- nahmen
und Gegenstrategien bekämpfen Drs
15/1307 |
Recht(f) +JugFamSchulSport* +InnSichO* |
Der Vorsitzende weist auf die vorliegenden
Stellungnahmen der mitberatenden Ausschüsse hin, und zwar:
a)
des
Ausschusses für Jugend, Familie, Schule und Sport, mit der die Ablehnung
des Antrages mehrheitlich mit SPD, PDS u. Grüne gegen CDU bei Enth. FDP
empfohlen wird, und
b) des Ausschusses für Inneres, Sicherheit und Ordnung, mit der die Ablehnung mehrheitlich mit SPD, PDS
und Grüne, gegen CDU und FDP empfohlen wird.
Abg. Braun (CDU) begründet den Antrag für seine
Fraktion. Der Ausschuss erörtert den Sachverhalt. Frau Senatorin Schubert
(Just) erläutert die Position des Senats. Aus der Debatte heraus stellt Abg.
Braun (CDU) einen Änderungsantrag zum vorliegenden Antrag der Fraktion der CDU
in der Fassung der Drucksache 15/1307. Der Antrag lautet wie folgt:
„1. Der erste Absatz des Antrags erhält folgende neue Fassung:
Der Senat wird aufgefordert, einen Bericht über Entwicklung und
Tendenzen
der Jugendkriminalität der letzten 10 Jahre in Berlin zu
erstellen.
2. Der Text unter Ziffer 1 erhält folgenden Wortlaut:
1.
Die
quantitative und qualitative Entwicklung der Jugendkriminalität unter
Einbeziehung der geschätzten Dunkelziffer und der
Verurteilungen.
3. Als Berichtsdatum wird der 31.12. 2004 festgelegt.“
Der Änderungsantrag wird mehrheitlich mit SPD und
PDS gegen CDU, Grüne und FDP abgelehnt.
Sodann kommt der Antrag der Fraktion der CDU in der Fassung der Drucksache 15/1307 zur Abstimmung:
Der Antrag – Drs 15/1307 – wird
mehrheitlich mit SPD und PDS gegen CDU bei Enthaltung Grüne und FDP abgelehnt.
Hieraus folgt eine dementsprechende Beschlussempfehlung an das Plenum.
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a) |
Antrag
der Fraktion der CDU Gesetz
zur Änderung des Berliner Betriebegesetzes -
Aufsichtsräte in der Pflicht! Drs 15/2745 |
Recht +WiBetrTech(f) |
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b) |
Antrag
der Fraktion der SPD und der
Fraktion der PDS Transparenz
im Umgang mit den landeseigenen
Unternehmen Drs
15/2846 |
Recht(f) +Hauptausschuss +WiBetrTech* |
Nach
kurzer Erörterung wird der TOP 4 a) – Drs 15/2745 – auf Antrag von Abg. Braun
(CDU) einvernehmlich vertagt.
Zu TOP 4 b) – Drs 15/2846 - weist der
Vorsitzende auf die vorliegende Stellungnahme des mitberatenden Ausschusses für
Wirtschaft, Betriebe und Technologie hin, worin einstimmig mit SPD und PDS bei
Enthaltung CDU, FDP und Grüne die Annahme in folgender Fassung empfohlen wird:
„Der Antrag – Drs 15/2846 – wird mit folgenden
Änderungen angenommen:
Zu I. 2. a):
Es wird
ein neuer Satz 2 a) eingefügt:
„Darüber
hinaus sind Vergleiche der Planzahlen mit den Ist-Zahlen (Soll/Ist-Vergleiche)
vorzulegen und bei Abweichungen, die Gründe dafür darzulegen.“
Zu
I. 2. c):
„Die
Unterrichtung des Abgeordnetenhauses von Berlin ... ist zu sichern“ wird
ergänzt zu „Die Unterrichtung des Abgeordnetenhauses von Berlin ... durch mindestens
halbjährliche Berichte zu sichern“.“
Zu
I. 3:
„dass
die Vorgaben des Corporate Governance Codex und die vereinbarten
Unternehmensziele umgesetzt werden“ wird in Satz 1 ergänzt zu „dass die
Vorgaben des Corporate Governance Codex, des Gesetzes zur Kontrolle und
Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) und die vereinbarten
Unternehmensziele umgesetzt werden“.
Zu I. 3. d)
„Alle Kontrollorgane sind ... über die
Unternehmensentwicklung zu informieren“ wird ergänzt zu „Alle Kontrollorgane
sind ... schriftlich über die Unternehmensentwicklung zu informieren“.
Zu I. 3. e)
„Die Vergütung der Unternehmensleitungen
wird so geregelt ...“ wird in Satz 1 ergänzt zu: „Die Vergütung der
Unternehmensleitungen wird unter Hinzuziehung von Benchmarks so geregelt
...“.
Abg. Dr. Lederer (PDS) begründet den Antrag. Für den Senat nimmt Frau StS Thöne (SenFin) Stellung. Am Ende der Aussprache (vgl. Inhaltsprotokoll) machen sich die Koalitionsfraktionen die Stellungnahme des Ausschusses für Wirtschaft, Betriebe und Technologie mit der Maßgabe zu Eigen, dass als Berichtsdatum der „30. November 2004“ festgelegt wird und nehmen darüber hinaus eine Anregung von Abg. Ratzmann (Grüne) auf, im letzten Satz des Textes unter I. 3. e) des Antrags vor dem Wort „Vergütung“ das Wort „individuellen“ einzufügen.
Diesem Änderungsantrag stimmt der Ausschuss einstimmig mit SPD und PDS bei Enthaltung CDU, Grüne und FDP zu.
Hieraus ergibt sich folgende Beschlussempfehlung an den Hauptausschuss:
„Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:
Der Antrag – Drs 15/2846 – wird mit folgenden
Änderungen angenommen:
1.
Zu I. 2. a):
Es wird ein neuer Satz 2 a)
eingefügt:
„Darüber hinaus sind
Vergleiche der Planzahlen mit den Ist-Zahlen (Soll/Ist-Vergleiche) vorzulegen
und bei Abweichungen, die Gründe dafür darzulegen.“
Zu I. 2. c):
„Die Unterrichtung des
Abgeordnetenhauses von Berlin ... ist zu sichern“ wird ergänzt zu „Die Unterrichtung
des Abgeordnetenhauses von Berlin ... durch mindestens halbjährliche
Berichte zu sichern“.“
Zu I. 3:
„dass die Vorgaben des
Corporate Governance Codex und die vereinbarten Unternehmensziele umgesetzt
werden“ wird in Satz 1 ergänzt zu „dass die Vorgaben des Corporate Governance
Codex, des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
(KonTraG) und die vereinbarten Unternehmensziele umgesetzt werden“
Zu I. 3. d)
„Alle Kontrollorgane sind
... über die Unternehmensentwicklung zu informieren“ wird ergänzt zu „Alle
Kontrollorgane sind ... schriftlich über die Unternehmensentwicklung zu
informieren“
Zu I. 3. e)
„Die Vergütung der
Unternehmensleitungen wird so geregelt ...“ wird in Satz 1 ergänzt zu: „Die
Vergütung der Unternehmensleitungen wird unter Hinzuziehung von Benchmarks
so geregelt ...“
2.
Zu I. 3.e)
Im letzten Satz wird vor dem Wort „Vergütung“
eingefügt: „individuellen“.
3. Als Berichtsdatum wird der „30. November 2004“ festgelegt.“
Punkt
5 der Tagesordnung
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Antrag
der Fraktion der SPD und der
Fraktion der PDS Berliner
Korruptionsregister Drs
15/2809 |
Recht(f) +BauWohnV* +WiBetrTech* |
Abg. Dr. Lederer (PDS) begründet den Antrag für die Koalitionsfraktion. Nach Aussprache verständigen sich die Fraktionen einvernehmlich auf eine gemeinsame Fassung des Antrags. Der hieraus folgende Änderungsantrag wird einstimmig mit SPD, CDU, PDS, Grüne und FDP angenommen, so dass folgende Beschlussempfehlung an das Plenum gegeben wird:
„Der Antrag – Drs 15/2809 –
wird in folgender Fassung angenommen:
Der Senat wird aufgefordert,
im Interesse einer erfolgreichen Korruptionsbekämpfung gesetzliche Regelungen
für ein Korruptionsregister zu entwickeln.
Dem Abgeordnetenhaus ist bis
zum 31.12.2004 ein Gesetzesvorschlag vorzulegen.“
Der Ausschuss beschließt einvernehmlich
die Dringlichkeit.
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Antrag
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Corporate
Governance Kodex (I) Ein
neues Image für Bankgesellschaft Berlin Drs
15/1826 |
Recht +Hauptausschuss |
Der
Antrag wird mehrheitlich mit SPD und PDS gegen CDU, Grüne und FDP abgelehnt.
Hieraus
folgt eine dementsprechende Beschlussempfehlung an den Hauptausschuss.
Punkt
7 der Tagesordnung
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Verschiedenes |
Nächste (45.) Sitzung: Donnerstag, dem 21. Oktober
2004, 15.00 Uhr (auf Einladung der Rechtsanwaltskammer Berlin in den Räumen der
Kammer bzw. des Berliner Anwaltsvereins
e.V., Littenstraße 11, 10179 Berlin – Mitte, Konferenzraum im Erdgeschoss).
Der
Vorsitzende Der
Schriftführer
Andreas
Gram Dr.
Fritz Felgentreu