1. zur Suche
  2. zur Hauptnavigation
  3. zum Inhalt
  4. zum Bereichsmenü
Blick in den Plenarsaal und hauptsächlich die Flaggen für Deutschland, Berlin und Europa
Nach unten

Louise-Schroeder-Medaille

Die Initiative

Porträt von Louise Schroeder / Heinrich Heuser: Öl auf Leinwand, 1957 / Foto: Stefan Geiser

Die Louise-Schroeder-Medaille wurde 1998 auf Anregung von Parlamentarierinnen des Abgeordnetenhauses von Berlin gestiftet. Durch die Medaille soll das Gedenken an eine Persönlichkeit aufrecht erhalten werden, die sich als Parlamentarierin und spätere Oberbürgermeisterin Berlins große Verdienste um die Stadt erworben hat.

Bis zum Jahr 2002 wurde die Louise-
Schroeder-Medaille auf Vorschlag des Präsidiums des Abgeordnetenhauses durch den Regierenden Bürgermeister verliehen.
Da es in den Jahren 2001 und 2002 zu parteipolitischen Auseinandersetzungen um die Verleihung der Medaille kam, wurde das Verfahren 2003 auf Vorschlag des Abgeordnetenhauses von Berlin verändert und das Stiftungsrecht vom Regierenden Bürgermeister auf das Abgeordnetenhaus übertragen.
Mit der Louise-Schroeder-Medaille soll eine Persönlichkeit oder eine Institution geehrt werden, die dem politischen und persönlichen Vermächtnis Louise Schroeders in herausragender Weise Rechnung trägt.

Das Kuratorium der Louise-Schroeder-Medaille / Foto: Abgeordnetenhaus von Berlin

Seitdem wird die Louise-Schroeder-Medaille alljährlich zum 2. April – dem Geburtstag Louise Schroeders – durch den/die Präsidenten/in des Abgeordnetenhauses von Berlin verliehen. Die vom Präsidium des Abgeordnetenhauses zu treffende Entscheidung wird nunmehr durch das Kuratorium „Louise-Schroeder-Medaille“ vorbereitet, das sich aus Vertreter/innen aller im Abgeordnetenhaus vertretenen Fraktionen sowie aus nicht dem Parlament angehörenden Mitgliedern zusammensetzt, wobei die parlamentsfernen Mitglieder die Mehrheit in diesem Gremium haben. Dieses neue Verfahren hat sich bis heute sehr bewährt.

Die bisherigen Preisträgerinnen:

  • 1998 – die Schriftstellerin und Publizistin Professor Carola Stern (1925 – 2006)
  • 1999 – die Politikerin Dr. Hanna-Renate Laurien (1928 – 2010)
    Frau Dr. Hanna-Renate Laurien gab ihre Medaille aufgrund der Medaillenvergabe 2002 an die Schriftstellerin Daniela Dahn wieder zurück
  • 2000 – der „südost Europa Kultur e.V.“
  • 2002 – die Schriftstellerin Daniela Dahn (*1949)
  • 2003 – das Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und erste Bezirksbürgermeisterin Berlins Dr. Ella Barowsky (1912 – 2007)
  • 2004 – das rbb-Hörfunkmagazin „Zeitpunkte“
  • 2005 – die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts und Präsidentin des Goethe-Instituts Prof. Dr. Dr. h.c. Jutta Limbach (1934 - 2016)
  • 2006 – die ärztliche Leiterin und Chefärztin der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Vivantes Klinikums Spandau, Dr. Gisela Albrecht (*1944)
  • 2007 – die erste Ausländerbeauftragte Deutschlands Barbara John (*1938)
  • 2008 – die Journalistin Inge Deutschkron (*1922)
  • 2009 – die Psychologin, Pädagogin und ehemalige Professorin der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin Prof. Dr. Birgit Rommelspacher (1945 – 2015)
  • 2010 – die Galeristin Karoline Müller (1935 - 2019)
  • 2011 – Vorstandsvorsitzende der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF) Prof. Dr. Barbara Schaeffer-Hegel (*1936)
  • 2012 – die Politikerin Dr. Christine Bergmann (*1939)
  • 2013 – die Ärztin für obdachlose Menschen Dr. Jenny de la Torre Castro (*1954)
  • 2014 – der Verein Wildwasser Berlin e.V. als erste Facheinrichtung gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen in der Bundesrepublik
  • 2015 – die Politikerin und Mitbegründerin der Überparteilichen Fraueninitiative 'Stadt der Frauen' Carola von Braun (*1942)
  • 2016 – das Desert Flower Center des Krankenhauses Waldfriede in Berlin-Zehlendorf mit Frau Dr. Cornelia Strunz und der aus Kenia stammenden Frau Evelyn Brenda stellvertretend für das interdisziplinäre Team des Zentrums (im Desert Flower Center finden Frauen mit FGM (Female Genital Mutilation) medizinische und psychosoziale Hilfe und Unterstützung)
  • 2017 – die Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie ehemalige Leiterin des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und
    Geschlechterforschung an der TU Berlin Prof. Dr. Karin Hausen (*1938)
  • 2018 – Das Verborgene Museum – Dokumentation der Kunst von Frauen e. V.
  • 2019 – die Soziologin und ehemalige Leiterin der Berliner Sozialpädagogischen Fortbildungsstätte Haus am Rupenhorn Uta Denzin-von Broich-Oppert (*1939)
  • 2020 - die Rabbinerin Gesa Shira Ederberg (*1968)
  • 2021 - MÄDEA - Interkulturelles Zentrum für Mädchen und junge Frauen
  • 2022 - die Frauenforscherin Dr. Gisela Notz
  • 2023 - Housing First für Frauen

Plakatausstellung der Louise-Schroeder-Schule

Zur Person Louise Schroeder

Die Sozialdemokratin Louise Schroeder (2.4.1887 - 4.6.1957) war eine der bedeutendsten Nachkriegspolitikerinnen Berlins. Von 1946 bis 1951 diente sie der Stadt in verschiedenen Funktionen, darunter in den Jahren 1947 und 1948 als beauftragte amtierende Oberbürgermeisterin, nachdem die Anerkennung der Wahl Ernst Reuters zum Oberbürgermeister von Groß-Berlin vom 24. Juli 1947 am sowjetischen Veto im Alliierten Kontrollrat gescheitert war.

Nach der Spaltung der Stadt war sie von 1949 bis Januar 1951 1. Bürgermeisterin in dem in West-Berlin amtierenden ersten Magistrat Reuter. Ihr Name steht für Demokratie, für Frieden, soziale Gerechtigkeit und für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Zwei Jahre vor ihrem Tod fasste Louise Schroeder 1955 selbst ihr Engagement wie folgt zusammen:

„Wenn ich als Frau eine besondere Aufgabe erfüllen konnte, so war es die, die Menschen einander näher zu bringen, ihre Abneigung gegen die Diktatur zu stärken und ihnen zu helfen, soweit das möglich war ...“